1965
Und in die autoritären dreissiger Jahre führten. Eine Rheinüberschwemmung
/erwüstete grosse Teile des Unterlandes (1927), die «Spar- und Leihkasse»
Jjeriet durch Verluste infolge mangelhaft oder nicht gedeckter Kreditpositionen
Jnd infolge von spekulativen Wechselgeschäften in tiefgreifende Schwierigkeiten
'Sparkassaaffäre). Die verwickelten Personen wurden zur Rechenschaft ge-
zogen. Fürst und Gemeinden leisteten (nicht in Anspruch genommene) Bürg:
schaften, die Regierung demissionierte. Der in die Affäre nicht verwickelte
‘Nilhelm Beck musste sich als Präsident des Verwaltungsrates der Sparkassa
‚vegen Verletzung der Aufsichtspflicht verantworten. Die vorgezogenen Neuwah-
en zum Landtag 1928 brachten der Volkspartei einen Einbruch auf etwa 46
Prozent der Stimmen, was vier Mandate bedeutete. Die Volkspartei sah sich
zunehmend ausgegrenzt, viele ihrer Anhänger fühlten sich ausgeschlossen.
Wilhelm Beck, 1932-1935 wieder im Landtag, setzte sich mit grossem persön-
ichen Engagement für die Einführung des Proporzes ein, der jedoch erst nach
seinem Tod verwirklicht wurde. Als er am 20. Januar 1936 starb, hatte sich we-
n1ige Tage vor seinem Tod die grosse, aber geschwächte Volkspartei mit dem
1932-1935 existierenden kleinen, aktiven «Liechtensteiner Heimatdienst» zur
Der VU-Abgeordnete Roman
Gassner verlangt im Landtag
eine Konsultativabstimmung
über die Einführung des Frauen:
stimmrechtes (12.11.).
Tod von VU-Präsident
und Abgeordnetem Fürstl.
Sanitätsrat Dr. med. Otto
Schädler (25.12.).
Neuer Parteipräsident der
Vaterländischen Union wird
Dr. Franz Nägele.
Eröffnung der neuen Rhein-
brücke Bendern-Haag (28.8).
Eröffnung des Kinderheims in
Schaan (13.11.)
neuen «Vaterländischen Union» zusammenaeschlossen.
Krankheit und früher Tod 1936
Mitten in den Jahren, die als «die besten» gelten, hatte Wilhelm Beck gesund-
heitliche Schwierigkeiten bekommen. Schicksalsschläge und politisch motivierte
Anfeindungen hatten ihn gesundheitlich angegriffen, eine lange und schwere
Krankheit zehrte ihn schliesslich auf. Er hatte, wird berichtet, Milch von einer
kranken Kuh getrunken, und litt deshalb an der «Bang’schen Krankheit». Auf-
grund einer unrichtigen Diagnose (Malaria) wurde er zu lange falsch behandelt.
Auch Kuraufenthalte und Untersuchungen in Wörishofen und Berlin fruchteten
nichts. Als man in St. Gallen die Ursache endlich erkannte, war es zu spät. Starke