Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1964 
nächstjährigen Landtagswahlen in gesetzlicher, aber nicht misszuverstehender 
Weise zum Ausdruck zu bringen». Beck gab in einem Brief vom 31. März 1913 
den Rat, eine «Partei Gleichgesinnter» zu gründen, um «im Rahmen der ge 
setzlichen Ordnung eine Besserstellung zunächst der eigenen Lage, dann aber 
auch anderer anzustreben». 
Um dieses Ziel zu erreichen, musste allerdings direkt vor Ort Einfluss genommen 
werden. Wilhelm Beck verlegte deshalb den Wohnsitz nach Liechtenstein und 
eröffnete in Vaduz das erste liechtensteinische Rechtsanwaltsbüro. Die Kanzlei 
von Wilhelm Beck befand sich im Vaduzer Städtle. Das Haus beherbergte neben 
der Kanzlei auch die Wohnung. Als Arbeitgeber förderte Beck die Angestellten 
und ermunterte sie zur Weiterbildung. In der Kanzlei arbeitete seit 1926 der Part- 
ner Dr. Alois Ritter, in verschiedener Hinsicht ein Glücksfall für Wilhelm Beck. 
Ritter war etwa mit den österreichischen Bundeskanzlern Julius Raab und Leo- 
pold Figl lebenslang befreundet. Er war später ein aus der Volkspartei heraus- 
gewachsener Exponent der Vaterländischen Union. 
A N ohnbe- 
© % Rn 
4 L völkerung 
3 af Liechten- 
U U steins: 
19085. 
Auftritt des ersten liechten- 
steinischen Kabaretts «Kaktus: 
(18.4.). 
Einführung der Postleit- 
zahlen (25.4.). 
Gesetz betreffend die Schaffung 
einer Stiftung Pro Liechtenstein 
(23.7.) 
Liechtensteiner Sonderschau 
an der Olma St. Gallen (8.10.). 
Eine Initiative zur Abschaffung 
der Zwangsmitgliedschaft in der 
Gewerbegenossenschaft und 
der Gewerbeumlagen scheitert 
(20.12.). 
Die öffentliche Wirksamkeit 
Am 25. April 1914 begann mit dem Erscheinen der von Wilhelm Beck redigierten 
«Oberrheinischen Nachrichten» ein neues Kapitel Liechtensteins. Beck fand, wie 
es in einem Nachruf heisst, «ein gelockertes Erdreich für seine demokratischen 
ideen». Aus der Gruppe um Wilhelm Beck und seine Mitstreiter entstand wenige 
Jahre später die Christlich-soziale Volkspartei, Bei den Landtagswahlen 1914 
wollte man einen «gründlichen Besen» machen; tatsächlich erhielt die Gruppe vier 
Mandate: Wilhelm Beck, Josef Brunhart (Architekt, Balzers), Albert Wolfinger 
(Bauer, Balzers) und Josef Sprenger (Schmied, Triesen). Beck wurde 1914—1928 
und 1932-1935 ins Parlament gewählt. Dort wurde nun forsch debattiert, politi- 
sche Dynamik ergriff das Land. Beck regte 1917 den Bau eines Landesspitals und 
die Schaffung eines Steuergesetzes an. Das direkte und geheime Wahlrecht kam,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.