1953
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A U Liechten-
U U steins:
14420.
An den Landtagswahlen be-
werben sich die Vaterländische
Union, die Fortschrittliche
Bürgerpartei und neu eine vom
Arbeiterverband initiierte
«Wahlliste der Unselbständig
Erwerbenden und Kleinbauern».
Sie erreicht fast sieben Prozent
der Stimmen (13.2.).
Die Abgeordneten der Vater-
ländischen Union verlassen die
Landtagssitzung, um ihre
°orderung zu unterstreichen, in
einem der drei Landesinstitute
(Landesbank, LKW, AHV),
1ämlich der AHV, die Mehrheit
der Verwaltungsratssitze
und den Vorsitz zugesprochen
zu erhalten (24.3.).
Auflösung des Landtages (13.5.).
Die Landtagswahlen bringen
der Vaterländischen Union
49,57% der Stimmen und wie
bisher sieben Sitze (14.6.).
Die Bürgerpartei gesteht der
Yaterländischen Union Mehrheit
und Vorsitz im Verwaltungsrat
der AHV zu. Das Land-
tagspräsidium soll alternierend
jährlich von der FBP
zur Vaterländischen Union
und umgekehrt wechseln.
sollte. Zusätzlich erreichten die Volksparteivertreter Dr. Wilhelm Beck, Gustav
Schädler und Anton Walser-Kirchthaler die Zusage, dass die Forderungen nach
- konstitutioneller Monarchie auf demokratischer und parlamentarischer
Grundlage
Verankerung der Staatsgewalt in Fürst und Volk
- Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber dem Landtag
— Recht auf Initiative und Referendum u. a. m.
in der neuen Verfassung berücksichtigt werden würden. Dr. Peer wurde von
Fürst Johann Il. mit Schreiben vom 15. September 1920 provisorisch auf die
Jauer eines halben Jahres als «Leiter der Regierungsgeschäfte» — der Begriff
_andesverweser wurde geflissentlich vermieden — «mit allen nach der Ver-
‘assung und der Amtsinstruktion dem Regierungschef zukommenden Rechten
Jnd Vorzügen» ins Land berufen. Sn
Die Auseinandersetzung mit und um Hofrat Dr. Peer, von beiden Seiten mit
Erbitterung geführt, fand ihr Ende mit der von _der Bürgerpartei lancierten
Volksabstimmung vom 28. März 1921 über dessen Verbleiben im Amt. Eine
Mehrheit der Wähler (993 Ja gegen 615 Nein) sprach sich zwar für das Ver-
Dleiben Peers aus. Da jedoch nicht die von Peer und seinen politischen
“reunden erwartete %- Mehrheit der Wähler für ein Verbleiben seiner Person
3rreicht wurde, verzichtete dieser darauf, weiterhin in Liechtenstein im Amt zu
bleiben.
Die Volkspartei hatte in den Jahren von 1918 bis 1921 als Minderheit im Land-
tag tatkräftig und ideenreich Oppositionspolitik betrieben. Die eher bewah-
renden und gegenüber Veränderungen zurückhaltenden Kräfte im Staat be-
Jegneten ihr teilweise mit Ablehnung und Misstrauen. Diese Haltung hatte die
Volkspartei durch ihre zuweilen aufreizende Tätigkeit mitbewirkt. Die Volks-
partei bewies aber auch durch ihre konstruktive, verantwortungsbewusste
und teilweise führende Mitarbeit in der Verfassungsfrage und bei den Zollver-