Ein Briefwechsel berichtet uns vom Weinbezug des
Posthalters Josef Pircher in Rorschach im Herbst
1825. Landvogt Schuppler hatte diesem von einer
guten Weinernte berichtet. Pircher entschloss sich,
“eine Probe zu machen” und bat Schuppler, ihm “aus
den besten Reben 1 Legele von 15 Rheintaler Eimer
süss abdrucken zu lassen, nemlich 24 Stunden nach
der Weinlese”. Der Landvogt sollte ihm den Weinlese
termin bekannt geben, damit er seine “eigene Fuhr
dahin (nach Vaduz) sende” und den Wein abfasse.
Auch der “genaueste Preis” sollte ihm angezeigt wer-
den, damit der Knecht den Wein bei der Abfassung
bezahlen könne. Pircher “pränumerierte” sich so-
dann “für ein kleines Fässle von circa 6 Eimer vom
besten Rothen Pocker” und hoffte, “gut und billig”
bedient zu werden.?5 Der Postmeister bezog dann
am 16. Oktober 60 Viertel vom süss gepressten roten
“Bocker” und im November 33 Viertel Bockerwein.
Der Postmeister war mit dem gelieferten Wein offen-
sichtlich sehr zufrieden. Er hoffte, “in Zukunft bedeu-
tende Geschäften zu machen ”.?76
Über den Weinabsatz und -export aus dem Roten
Haus informieren uns die von Hauptmann Peter
Rheinberger und den späteren Besitzern der
St. Johanner Weingüter geführten Aufzeichnungen.
1875 wurden aus dem St. Johanner Torkel 10’262
Mass Sauser und Rotwein verkauft. Davon waren
5’626 Mass von verschiedenen Vaduzer Privaten zuge-
kauft worden. Der Wein ging in Fässern vorwiegend
nach St. Gallen an die Gasthäuser zum Schiff, zum
Raben, zum Zebra, Walhalla, zum Zitronenbaum,
zum Grünen Baum und an einen gewissen Zollikofer.
Weitere Abnehmer waren in Rorschach das Gasthaus
zum Anker und in Bregenz Ferdinand Kinz und
Jakob Huter.?”
Die folgenden Jahre blieb der Kundenkreis in etwa
gleich. Abgesetzt wurde durchwegs eigener und ir
Vaduz angekaufter Wein. 1883 findet sich nebeı:
Kundschaft in St. Gallen (“Hecht”, “Zebra”, “Zur
alten Post”, “Zur Rose”, Stieger) auch welche in
Flawil, Gais, Buchs und Chur. In Liechtenstein waren
Abnehmer der neu in Vaduz ansässige Fabrikant
Johann Jakob Spörry und der Engelwirt Schlegel in
Nendeln. Verkauft wurden “roter Sauser”, “geröteter
Restaurant Weisser Wind
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Ab Anfang dieses Jahrhunderts gehörte auch Zürich zu
den Absatzorten für die geschätzten Vaduzer Weine. So be-
stellten zum Beispiel das Hotel Seehof 1906 und das Re-
staurant Weisser Wind 1911 Wein aus dem Abtswingert
(FamARh)