sierten Haustrunk”. Auf die Herrschaftsmühle entfiel
daher ein verhältnismässig geringes Umgeld von
15 Gulden 10 Kreuzern.
Die herrschaftliche Taverne zum Adler verzeichnete
einen Ausschank von 120 Viertel Weisswein zu 16 und
18 Kreuzer sowie von 88 Viertel Rotwein zu 924
Kreuzer das Mass. An Umgeld entrichtete der Adler-
wirt 44 Gulden 59 Kreuzer.
Die Bierwirte Frommelt und Huber hatten 200 Vier-
tel Bier gebraut. Davon hatten sie 38 Viertel verkauft,
75 Viertel waren ihnen verdorben. An Umgeld be-
zahlten sie auf einen Ausschankpreis von 8 Kreuzern
das Mass 7 Gulden 32% Kreuzer.???
1
Die Visierung von 1822
Betrachten wir die Umgeldrechnung zwölf Jahre spä-
ter. Die Konsumgewohnheiten haben sich zwischen-
zeitlich etwas verändert.
1822 wurden beim Engelwirt Franz Anton Seger
60 Viertel “Schieler” (“Kretzer”) und 200 Viertel Most
visiert. Der Getränkekonsum im Engel bestand aus
80 Viertel “Vaduzer rot und weiss” ä 20 Kreuzer,
20 Viertel rotem Veltliner ä 28 Kreuzer, 200 Viertel
Most (Obstmost) ä 6 Kreuzer, 25 Vierteln Bier ä
8 Kreuzer und 6 Viertel Branntwein ä 64 Kreuzer das
Mass.
Der Herrschaftsmüller Franz Josef Seger verzeich-
nete in seiner Mühle einen Umsatz von 15 Viertel
Landwein ä 20 Kreuzer, 20 Viertel Obstmost ä 6 Kreu-
zer und 2 Viertel Branntwein ä 64 Kreuzer pro Mass.
Dafür zahlte der Mühlpächter 5 Gulden 56 Kreuzer
Umgeld.
Der Bierbrauer Anton Rheinberger entrichtete Um-
geld für den Ausschank von 80 Viertel Bier ä
7 Kreuzer und von 5 Viertel Branntwein ä 64 Kreuzer
je Mass.
Bei dem Pächter von der Herrschaftstaverne, Johann
Rheinberger, wurden im Keller 22 Viertel Weisswein
aus Johann Segers Torkel sowie 23 Viertel Weisswein
und 76 Viertel Rotwein aus seinem eigenen St. Johan-
ner Torkel “visiert”. Dazu kamen noch 25 Viertel
‘Schieler” und 120 Viertel Most. Die Umgeldabrech-
Beim Gasthof Löwen mit dem alten “Pöstli”. Linolschnitt
von Eugen Verling (Landesbibliothek)
nung umfasste 50 Viertel roten St. Johanner ä
32 Kreuzer, 26 Viertel roten Vaduzer und 23 Viertel
weissen St. Johanner je ä 28 Kreuzer, 22 Viertel weis-
sen Vaduzer ä 24 Kreuzer, 120 Viertel Most ä 6 Kreu-
zer, 30 Viertel Bier ä 8 Kreuzer und 6 Viertel Brannt-
wein ä 64 Kreuzer das Mass. Insgesamt zahlte der
Adlerwirt 56 Gulden 30 Kreuzer Umgeld. In seinem
eigenen Gasthof Löwen betrieb Johann Rheinberger
seit 1809/10 keinen Ausschank mehr. Erst ab 1829
wird im Löwen wieder ausgeschenkt.??3
1832 wurden beim Engelwirt Franz Anton Seger
12 Viertel Rotwein, 152 Viertel 4 Mass Weisswein,
60 Viertel Obstmost, 20 Viertel Bier und 5 Viertel
Branntwein ‘“visiert”. Beim Rotwein handelte es sich
um Veltliner, der zu 24 Kreuzer das Mass in Aus-
schank kam. Der Weisswein stammte aus dem Torkel
des Joseph Verling in Vaduz und aus Maurer und
Eschner Torkeln. Der Grossteil (144 Viertel) wurde
1 LLA RB U 4, “Weinbeschreibungs-Büchl. Was innenthaltene
Wirthe aus den Torkln v. verschiedenen Partheyen erkauft
haben pro ao. 1810 im Herbst”.
LLA RB U 4, “Wein Visier Büchl von innenthaltenen Wirths-
häusern pro ao. (1)810 den (1)809-er Wein betreffend”.
223 JLA Rentamtsakten, Umgeldberechnung pro 1822.