Volltext: Vaduzer Wein

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Titelblatt des vom Schlossküfer geführten “Keller-Journals” 
1841 (Landesarchiv) 
zeugt werden. Als einziges Mittel helfe nur oftmaliges 
“Schönen”, das heisst Abfüllen von einem Fass ins 
andere, damit die Hefe zurückbleibe.17! 
Dieses Abfüllen scheint schon in früheren Zeiten 
praktiziert worden zu sein. In den Rentamtsakten fin- 
den sich verschiedentlich Übersichten über vorge- 
nommene “Weinabzüge”. Darin sind nicht nur das 
Mischen verschiedener Weine und der Abzug für den 
Verkauf vermerkt, sondern auch das Umfüllen von 
einem Fass ins andere.172 
Herrschaftliche Weinlager, Torkel- und 
Kellerbetrieb 
In den Kellern auf Schloss Vaduz lagerte immer eine 
grössere Menge an Weinen, die aus den Herrschafts- 
torkeln stammten und dort nicht direkt verkauft wer- 
den konnten. 1805 lagen beispielsweise 3’800 Viertel 
in den Schlosskellern.!?® Die Keller waren “unter 
doppelter Sperre des Rentmeisters und des herr- 
schaftlichen Binders (Küfer)”. Die Ausgabe von Wein 
wurde zusätzlich noch durch einen Beamten kontrol 
liert.!74 
Über das Torkeln wurde genau Buch geführt. Aus 
dem herrschaftlichen Bocktorkel sind einige “Wein- 
pressungs-Consignationen” erhalten geblieben.!75 
Danach wurden 1820 am 27. Oktober 70 Viertel 6 
Mass weisser “Bocker” und 64 Viertel St. Wolfganger 
aus Triesen gepresst und in die Kellerei geführt. Am 
13. November wurden 170 Viertel roter “Bocker” 
gepresst. Davon wurden 125 Viertel als Kompetenz- 
wein an den Landvogt und die beiden Hofkapläne 
abgegeben, 45 Viertel in den Schlosskeller gebracht. 
Am folgenden Tag gingen drei Fuhren von insgesamt 
97 Vierteln 4 Mass ab Torkel in die Kellerei. Am 
15. November wurden 250 Viertel gepresst. Davon 
gingen 20 Viertel weg als Kompetenzwein für den 
Amtsschreiber, 174 Viertel wurden an den Kreuzwirt 
in Frastanz und an den Hirschenwirt in Feldkirch ver: 
kauft, 56 Viertel in zwei Fuhren aufs Schloss gebracht. 
1823 wurde der Herrschaftswein am 31. Oktober. 
3. und 24. bis 28. November im Bocktorkel abge- 
presst. Insgesamt gingen in die Schlosskeller 116 Vier- 
tel 4 Mass St. Wolfgangswein, 127 Viertel 4 Mass 
weisser Bockerwein und 366 Viertel 6 Mass roter 
“Bocker”. 176 Viertel 3 Mass wurden als Kompetenz- 
wein abgegeben. 
Im Jahr 1826 wurde für die Herrschaft am 20. und 
21. Oktober, 3., 4. und 6. bis 10. November gepresst. 
Der weisse “Bocker”, 210 am 20. Oktober gekelterte 
Viertel, wurde zur Gänze in die fürstliche Kellerei 
geliefert. Von den am 21. Oktober gepressten 260 
Vierteln St. Wolfgangswein kamen 237 Viertel in den 
70 Fritz, Entwurf (1785). 
71 “Liechtensteiner Landeszeitung”, Nr. 18, 1. November 1863. 
7? LLA RB W 4, Tabelle über den Weinabzug der 1817er und 
1818er Weine, 8. April 1819. — Darin sind mehrere vom Schloss- 
küfer vorgenommene Abzüge von rotem und weissem “Bocker” 
von Fässern im “Torkeller” in solche im “Heidenturm” und wie- 
der zurück vermerkt. 
LLA RA 2, Notiz, April 1805. 
LB Schuppler, S. 389. — Im April 1805 lagen gemäss einer Auf- 
zeichnung insgesamt 3’800 Viertel (ca. 38’000 Liter) Wein in 
den Schlosskellern. 
75 LLA RB W 4, mehrere Weinpressungs-Consignationen. 
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