Volltext: Vaduzer Wein

Bei den Parzellen in Waldnähe besteht zudem die 
Gefahr von Wildverbiss. Wird durch solchen Verbiss 
die Wachstumsschicht erheblich verletzt, so hat dies 
verheerende Auswirkungen: Die Pflanze verliert ihr 
Teilungsgewebe und die Möglichkeit, Nährstoffe zu 
transportieren. Dies bedeutet den sicheren Tod. 
Durch Wildzäune oder durch ein Nahrungsangebot 
in der Nähe kann Abhilfe geschafft werden. — Dane- 
ben darf sich der Winzer auch einige Tage der Ruhe 
gönnen. 
Januar 
Die Reben verbleiben auch in diesem Monat in ihrem 
“Winterschlaf”. Die Winterfrostgefahr nimmt ab 
Mitte dieses Monats ab. 
Der Winzer muss, solange er noch Zeit hat, schon 
wieder an das neue Jahr denken. Der Januar ist der 
klassische Bestellmonat für Dünger, Spritzmittel, 
neue Geräte usw. Beschädigtes Material wird geflickt. 
Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit in den Rebbergen 
einen Rundgang zu machen, damit schlechte Ent 
wicklungen früh erkannt werden können. Ganz 
Eifrige beginnen mit dem Schneiden, wobei man 
aber noch nicht endgültig schneiden darf. Man muss 
unbedingt eine Frostreserve stehen lassen. Diese 
kann man, wenn die Frostgefahr gebannt ist, schnell 
entfernen. Etwaige Schäden können damit kompen- 
siert werden. 
Februar 
In manchen Jahren zeigt der Winter erst jetzt sein 
wahres Gesicht. Wir alle wissen, welche Temperaturen 
im Februar möglich sind. Am schlimmsten wirkt sich 
ein später Kälteeinbruch aus, der auf eine längere 
warme Periode folgt. In unserer Gegend kann eine 
Föhnlage im an sich kalten Februar auch schon früh: 
lingshafte Temperaturen bringen. Die Arbeit im 
Weinberg hängt weitgehend vom Wetter ab. Doch 
wenn gegen Ende Monat die Tage länger werden, der 
Huflattich zaghaft sein Gelb zeigt, treibt es auch den 
Der Rebberg im Winter (Gemeinde) 
letzten Winzer aus der Stube. Eine der verantwor- 
tungsvollsten Arbeiten steht an, das Schneiden. Wohl 
kein Winzer wird diese Aufgabe jemand anderem 
übertragen. Denn es geht nicht nur um ein Jahr, son- 
dern um die Zukunft jeder einzelnen Rebe. 
Eigentlich dient der Schnitt zu nichts anderem, als 
die fruchttragenden Ruten und das ausgediente zwei- 
jährige Holz des letzten Jahres so zurückzuschneiden, 
dass der Stock seiner Aufgabe als Traubenspender ge- 
recht werden kann. Dabei müssen viele Kriterien be- 
achtet werden: Diese Tragruten, wie die zweijährigen 
Ruten auch genannt werden, müssen, damit sich die 
Rebe nicht zu weit ausdehnt, möglichst nahe am 
Stamm und auf einer idealen Höhe liegen. Aus die- 
sem Grund müssen immer neue Schosse, zumeist 
Wasserschosse, von unten her nachgezogen werden. 
Daneben muss auch auf den Wuchs des Stockes ge- 
achtet werden. Handelt es sich um eine schwache 
oder geschwächte Rebe (Krankheiten, Hagel, Frost, 
Alter und so weiter), so wird sie geschont, das heisst, 
es werden weniger Augen angeschnitten, damit nicht 
alle Kraft in die Reife der Trauben geht, sondern in 
die Regeneration der Rebe. Starke Stöcke können 
mehr belastet werden. Auch auf die Durchlaubung 
des Weinbergs muss geachtet werden.
	        

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