Volltext: Vaduzer Wein

Glockengeläut zum Lese-Start 
In Balzers begann die Lese am Montag, jene der 
Genossenschaft Vaduz am Mittwoch, und hier wurde 
sie nach altem Brauch mit dem Läuten der Kirchen- 
glocken angekündigt. Die oberen Lagen, Maree und 
Raditsch, werden jedoch erst zu Beginn der kommen- 
den Woche eingebracht werden, da hier immer ein 
Reifeunterschied zu den unteren Lagen festgestellt 
werden muss... 
Auch 1987 eine Qualitätsernte 
Die Genossenschaft Vaduz hatte bei ihrer bisherigen 
Lese im Schnitt 86° Öchsle mit Spitzen bis zu 92° und 
einem Säuregehalt von 9.5 Promille, was einem Qua- 
litätsindex von 90.5 entspricht. Weinmoste mit 
einem Index zwischen 80 bis 100 dürfen als Spitzen: 
produkte eingestuft werden und versprechen bei 
richtiger Kellerbehandlung einen Qualitätsjahrgang. 
Die Natur hat ihre eigene Gesetzmässigkeit. Nie- 
mand hätte im verflossenen Sommer eine solche 
Qualitätsernte vorauszusagen gewagt. 
Wenn auch der Ertrag gesamthaft um ca. einen 
Viertel geringer als in einem Durchschnittsjahr aus- 
fällt, so sind die Winzer glücklich ob der Güte des ein- 
gebrachten Traubengutes. 
Die Winzergenossenschaft 
An dieser Stelle darf auch wieder einmal darauf hin- 
gewiesen werden, welchen Einfluss die Winzergenos- 
senschaft und die fürstliche Domäne auf unseren 
Weinbau haben. Über Jahrzehnte hinweg, auch in 
schlechten Zeiten, da der Wein noch nicht so leicht 
vermarktet werden konnte wie das heute der Fall ist, 
hat sie sich für den Weinbau eingesetzt und massgeb- 
lich dazu beigetragen, dass derselbe in Vaduz erhal- 
ien geblieben ist. 
Durch den Verkauf des genossenschaftlichen 
Traubengutes an die fürstliche Domäne hat sie eine 
Lösung gefunden, die beiden Teilen zugute kommt. 
Die Genossenschaft kann ihre Trauben zu einem 
guten Preis der Domäne abgeben, und diese ihrer- 
seits ist als grösste Weinbergbesitzerin und mit ihrer 
Organisation in der Lage, die Weine entsprechend zu 
behandeln und nachfolgend zu vermarkten... 
Der Fleiss der Winzer, die Liebe zur Rebe und zum 
Wein sowie das gute Einvernehmen untereinander 
garantieren sicher auch den Fortbestand unserer 
Rebberge, die zu unserer Landschaft gehören wie die 
Wiesen und Äcker, Wälder und Alpen.535 
25. Oktober 1987 
Residenz im Zeichen des Winzerumzuges 
Das Städtle stand gestern Sonntag ganz im Zeichen 
des traditionellen Winzerumzuges . . 536 
1988 
7. Oktober 1988 
Traubenvorlese und Winzerumzug 
Mit dem Einbringen des Riesling x Sylvaners hat die 
Traubenlese in Vaduz bereits angefangen. Das eigent- 
liche Wimmeln wird aber erst im Verlaufe der näch- 
sten Woche durch das Läuten der grossen Glocke, 
wenn die Winzergenossenschaft mit der Lese beginnt, 
eingeleitet. 
Der Riesling x Sylvaner brachte gute Erträge, mit 
für diese Sorte hohen Öchslegraden. Der Weinbaueı 
und Selbstkelterer Karl Verling konnte im Stöckler 
75° bis 78° Öchsle verzeichnen, und die Trauben vom 
Hilmar Ospelt in den oberen Lagen brachten es 
ebenfalls auf 73°. 
Messungen zwischen 70° bis 80° Öchsle dürfen als 
sehr gut bezeichnet werden. Höhere Grade sind bei 
diesem Weisswein gar nicht erwünscht, da sonst die 
notwendige Säure, welche massgebend zum eigent- 
lichen Charakter beiträgt, verloren geht. 
530 [ Volksblatt, 7. Oktober 1986, Nr. 224. 
531 LVolksblatt, 13. Oktober 1986, Nr. 229 
332 J Volksblatt, 18. Oktober 1986, Nr. 234. 
383 GAWV, Signatur Nr. 725. 
54 J Vaterland, 23. September 1987, Nr. 210. 
»5 Ospelt, Ernst: Weinernte 87: Weniger Ertrag, gute Qualität, In: 
LVolksblatt, 24. Oktober 1987, Nr. 287 
LVolksblatt, 26. Oktober 1987, Nr. 238. 
336 
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