Volltext: Vaduzer Wein

1’000 kg weniger Ertrag 
Die Traubenfäule setzte in einem ungeahnten Masse 
ein, und der erhoffte Ertrag wurde nicht erreicht, Die 
Traubenernte muss dieses Jahr als unterdurchschnitt- 
lich betrachtet werden, und auch die Qualität wird 
die früheren Jahre nicht erreichen. 
Die Winzer der Genossenschaft Vaduz ernteten gut 
1’000 kg weniger als letztes Jahr, und die Domäne 
(die heute mit der Weinlese beginnt) wie auch Trie- 
sen und Balzers werden an den letztjährigen Ertrag 
nicht herankommen. Das Jahr 1981 wird weinbaulich 
nicht zu den guten Jahren zählen.®!” 
1982 
5. Oktober 1982 
Auflebung alter Traditionen 
Suuser-Sunntig: Umzug in Vaduz 
Zum 92. Male wird die Interessengemeinschaft “Hoi 
Vadoz” zusammen mit dem Verkehrsverein und der 
Hofkellerei der fürstlichen Domäne am “Suuser- 
Sunntig”, also am kommenden Sonntag, 10. Oktober 
1982, einen Umzug durchführen. Durch die Mit- 
arbeit der Winzergenossenschaft erfährt der Anlass 
eine beträchtliche Aufwertung. 
Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts der “Suuser- 
Sunntig” zu den wichtigsten Festanlässen gehört hatte 
und auch in den Zwanziger-Jahren regelmässig be- 
gangen wurde, geriet er immer mehr in Vergessen- 
heit. In den Vierziger- Jahren versuchte Franz Verling, 
die alte Tradition wieder aufleben zu lassen, leider 
ohne Erfolg. Erst in den letzten Jahren wurde man 
sich des Wertes von Bauerntum und Rebbau wieder 
vermehrt bewusst, und so nützte die IG “Hoi Vadoz” 
die Gunst der Stunde und führte im vergangenen 
Jahr einen Umzug durch. Der Anklang, den der letzt- 
jährige Umzug fand, bestärkte die Initianten, das alte 
Brauchtum hochzuhalten und weiterzuführen. Nicht 
zuletzt die Spitzen-Weinlage des Rheintales und somit 
auch von Vaduz — so Bernhard Ospelt von der fürst- 
lichen Domänenverwaltung — gibt den Durchführen- 
den die Berechtigung, um nicht zu sagen Verpflich- 
tung, den “Suuser-Sunntig” angemessen zu feiern 
„nd den “Suuser” unter das Volk zu bringen. 
Bereits am Samstag beginnt der “Suuser”-Aus- 
schank in den Restaurants, und auch heuer wartet 
jeder Gastgewerbebetrieb mit einer Winzerspezlialität 
auf der Menukarte auf. Beachten Sie die Plakate in 
den Restaurants und die Inserate in unserer Zeitung. 
Der Umzug am Sonntag, den 10. Oktober 1982, be- 
ginnt um 14 Uhr bei der Domänenverwaltung und 
führt durch die Herrengasse, das Äule, das Städtle, 
das Äule zum Landgasthof Au. Etwa 60 Personen neh- 
men am Umzug teil (Winzergenossenschaft, Trach- 
tengruppe, Trachtenchor, IG “Hoi Vadoz”, Tambou- 
rengruppe, der Wagen-Fahrverein).® 
11. Oktober 1982 
Weinlese in Vaduz 
Hoffen auf gutes Weiter... 
Unter denkbar ungünstigen äusseren Bedingungen 
»egannen die Weinbauern und ihre Helfer am ver- 
zangenen Dienstag mit der Weinlese. Durch die ex- 
ıremen Niederschläge im Spätsommer begann Fäul- 
nis einzusetzen, welche den gewählten Zeitpunkt des 
Wimmelns rechtfertigte. Dank gutem Behang konnte 
jedoch eine Voll-Ernte erreicht werden. So wurde bis 
zum Samstagabend in den unteren Lagen der Win- 
zergenossenschaft (Egertastrasse bis Schlossstrasse) 
7’000 kg Trauben von durchschnittlich 78 Öchsle- 
graden geerntet (maximal erreichter Wert: 89 Grad) 
Am Mittwoch soll mit der Lese der oberen Lagen be- 
vonnen werden. 
.. und auf zahlreiche Helfer 
Trotz der zahlreichen Helfer konnte die fürstliche 
Hofkellerei ihre Lese bis zum Wochenende nicht be- 
enden. Das schlechte Wetter hatte an zwei Tagen zu 
ainem Abbruch des Wimmelns geführt. 
Bernhard Ospelt hofft, dass sich heute Montag 
und Dienstag noch viele Helfer — Schüler, die eine 
Beschäftigung suchen — bei der fürstl. Hofkellerei ein- 
Snden werden.? 
IRRE
	        

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