Auch in den anderen Gemeinden des Landes, in
Balzers, Triesen, Schaan und im Unterland steht die
Weinlese kurz bevor oder sie ist schon im Gang. Die
letzte Süsse haben die Trauben dank einem milden
Altweibersommer jedenfalls schon erhalten.®®
N 22, Oktober 1979
Ochslegrade wie noch nie!
So viele Öchslegrade wie im Weinjahr 1979 hat es
lange nicht mehr gegeben und wird es wahrschein-
lich auch lange nicht mehr geben: in Vaduz, Schaan,
Triesen und Balzers wurden Durchschnittswerte von
88 und mehr Graden gemessen. Den Vogel abge-
schossen hat Felix Real, dessen Ergebnisse aus dem
Weinberg beim Roten Haus geradezu sensationell
sind: 96 Grad Öchsle beim Blauburgunder-Beerli,
128 (!) Grad beim Blauburgunder-Federweiss, 105 (!)
beim Gewürztraminer und 82 Grad beim Riesling-
Sylvaner. Die Ernte war schön und gesund. Trotz Fäul-
nisbefall (etwa 20 Prozent) liegt die Qualität über
dem Durchschnitt der letzten Jahre. Der Jahrgang
1979 verspricht eine alkoholreiche und (beim Roten)
sehr farbintensive Qualität zu erreichen.!0
1980
16. Januar 1980
Alkoholsteuer
Der Vorschlag anlässlich der vorletzten Generalver-
sammlung, gemeinsam mit allen Weinbautreibenden
des Landes einen Vorstoss für die Abschaffung der in
der Praxis umstrittenen Alkoholsteuer zu unterneh-
men, wird zurückgezogen.
Der Vorstand ist heute der Ansicht, dass ein solcher
Vorgang dem Landwirtschaftsamt und den in erster
Linie interessierten Weinproduzenten und Wein-
händlern im Lande überlassen werden soll.511
Weinbau
5. November 1980
Das Landwirtschaftsamt wurde von der Regierung da-
mit betraut, in Zusammenhang mit den Ernteaus-
fällen in der Landwirtschaft die verschiedenen Kul-
turarten aufzunehmen . . .
Weinbau: Da mit einem Ertragsausfall von 50% ge-
rechnet werden muss, ist bei folgendem Berech-
nungsmodus mit einer Entschädigung von Fr. 2’000.-
pro Hektare zu rechnen: Fr. 2’000.— pro Hektare bei
einem Minderertrag von 50% und mehr; anteilmäs-
sige Kürzung des Beitrags von Fr. 2’000.— pro Hektare
bei einem Minderertrag von weniger als 50%. Auf-
grund der sehr schwach zu erwartenden Ernte ist auf
der vorgezeigten Basis mit einem Betrag von
Fr. 26’000.— zu rechnen.#1?
15. November 1980
Aussichten schlecht — Ergebnis gut
Was bis in den späten Juli hinein niemand mehr zu
hoffen wagte, ist eingetroffen. Die Qualität der dies-
jährigen Lese kann als gut bezeichnet werden.
Das im Frühjahr und Vorsommer sehr schlechte
Wetter wirkte sich auch auf den Weinbau nachteilig
aus. Die Blüte setzte gegenüber anderen Jahren bis zu
4 Wochen verspätet ein. Jene Trauben, deren Blüte
während der Regenperiode stattfand, verrieselten
dann auch sehr stark. Demzufolge ist hier eine ent-
sprechende Ertragseinbusse festzustellen.
Die vom 20. Juli bis Ende Oktober anhaltende gün-
stige Witterung führte dann jedoch qualitätsmässig zu
sehr schönen Ergebnissen. Es bewahrheitete sich ein-
mal mehr, dass die Traube von der Blüte bis zur Reife
LO0 gute Tage benötigt.
Bei der fürstlichen Hofkellerei im Herrenwingert
egann die Lese am 27. Oktober, wobei die frühen
Lagen der Winzergenossenschaft Vaduz am 29. Okto-
ver gelesen wurden. Hatten die Lagen unterhalb der
Schloss-Strasse in Vaduz für die Lese herrliches
Herbstwetter, wurde der restliche Teil von Vaduz,
Balzers, Triesen, Schaan, Mauren und Eschen in der
ersten Novemberwoche unter beinahe vorwinter-
ichen Bedingungen die Lese abgeschlossen.
Die Öchslemessungen zeigten erstaunliche Ergeb-
nisse, schwankten sie doch in Vaduz beim Blaubur-
gunder zwischen 80-90 Grad Öchsle.
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