Volltext: Vaduzer Wein

Jahresbericht u.a. auf die Ernte 1976 des Vaduzers aus 
den Weinbergen der Genossenschaft ein. Bei etwas 
geringerem Ertrag gab es eine bessere Qualität. 
Wechsel im Vorstand 
Mit grossem Bedauern nahm die Versammlung zur 
Kenntnis, dass der bisherige Obmann der Genos- 
senschaft, Jonas Ospelt, auf die Weiterführung seines 
Amtes verzichten muss. Waren es beim Obmann 
krankheitsbedingte Gründe, so musste die Versamm-: 
lung auch die Motive von Rudolf Verling anerkennen, 
der sein Amt als stellvertretender Obmann ebenfalls 
zur Verfügung stellte. Immerhin hatte er der Genos 
senschaft volle 40 Jahre lang als Vorstandsmitglied 
angehört und davon viele Jahre das Amt des Ge- 
schäftsführers und des Obmannes ausgeübt. Die Ver 
sammlung ehrte Rudolf Verling durch ein kleines 
Geschenk, das der Kassier und Schriftführer der Ge- 
nossenschaft, Peter Amann, überreichte. Der Schrift- 
führer formulierte auch herzliche Worte des Dankes 
an die Adresse des ausscheidenden Obmann-Stellver 
treters. Zum Nachfolger als Obmann wurde mit gros 
ser Mehrheit Rechtsanwalt Dr. Willy Ospelt gewählt. 
Kritik am Ausschankpreis des Vaduzers 
{m Rahmen der Generalversammlung kritisierten die 
Genossenschafter erneut die in der Regel zu hohen 
Preise, die von vielen Wirten für den Vaduzer, ja für 
einheimische Weine im allgemeinen, genommen wer- 
den. Wenn es bei der Preisgestaltung im Gastgewerbe 
auch einige rühmliche Ausnahmen gibt, so entspricht 
die Kritik, die an der Winzerversammlung in Vaduz 
zum Ausdruck kam, doch einer weit verbreiteten 
Ansicht. Die Winzergenossenschaft nahm bereits 
1976 eine Preiseinbusse von 30 Rappen pro Liter 
“Vaduzer” in Kauf und wollte damit ihrerseits aktiv 
dazu beitragen, dass sich diese Preissenkungen zu 
Gunsten des Konsumenten im Gastgewerbe auswirkt. 
Die Wiederherstellung eines vernünftigen Verhält- 
nisses zwischen Produzenten- und Konsumentenpreis 
blieb als aktuelle Forderung der diesjährigen Winzer- 
versammlung im Raume stehen. 
1978 
30. Oktober 1978 
Traubenlese in Vaduz 
Der 78er Wein wird kein schlechter Jahrgang - im 
Schnitt 82 Öchslegrad. 
Zwei schöne Herbsttage begünstigten letzten 
Freitag und Samstag die Traubenlese im fürstlichen 
Bockwingert in Vaduz, welche vorwiegend von den 
Oberschülern des freiwilligen 9. Schuljahres einge- 
bracht wurde. Kellermeister Leo Oehri war mit der 
Qualität — der 3.5 ha grosse Weinberg erbrachte 
einen Ertrag von 16’500 kg Traubengut (1977: 18’500 
kg) — wie mit der Qualität — es wurden in den Tanks 
im Schnitt 82 Öchslegrad gemessen — sehr zufrieden. 
Berücksichtigt man die verspätete Blüte im Frühling 
und den verregneten Sommer und Herbst, kann das 
Ergebnis als überraschend gut bezeichnet werden. 
Heute Montag beginnen die privaten Winzer in 
den unteren Lagen im Mitteldorf/Egerta mit dem 
Wimmet, während den Lagen oberhalb des Roten 
Hauses einige sonnige und warme Tage noch gut tun 
würden. Je nach Witterung erfolgt die Lese jedenfalls 
nach Allerheiligen. Im letzten Jahr erreichten die 31 
privaten Winzer der Vaduzer Winzergenossenschaft 
einen Ertrag von rund 10’000 kg bei einem Schnitt 
von 80 Öchslegrad. Heuer rechnet man bei gleich ge- 
bliebener Rebfläche — übrigens eine erfreuliche Fest 
stellung — quantitativ mit einer Einbusse von rund 
einem Drittel. Qualitativ erhofft man sich bei selek- 
tiver Lese ein ähnliches Resultat wie im letzten Jahr. 
Der “Vaduzer 1978”, das kann heute schon festgehal- 
ten werden, Wird-.also kein schlechter Jahrgang. 50 
8. Dezember 1978 
Generalversammlung / Alkoholsteuer 
Ehrenobmann Rudolf Verling macht den Vorschlag, 
die liechtensteinischen Weinbau-Vereine sollten sich 
zusammenfinden, um endlich die Besteuerung der 
Inlandweine, deren Handhabung ohnehin ungerecht 
und in der Praxis umstritten sei, aus dem Wege zu 
schaffen 507 
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