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ten sehen müssen, sei das durch eigene Hut oder mit
der Überspannung der Rebberge mit Gespinst.
Ein schóner Oktober und vielleicht noch einige
Sonnentage zu Beginn des Novembers, dann wird
auch für dieses Jahr die Zeit der Weinlese da sein.
Wir wollen noch keine Prognosen stellen, was für
ein Jahrgang daraus wird. Bestimmt wird er nicht zu
den besten dieses Jahrhunderts zählen. Aber wie all-
gemein in der Natur, so ist es auch bei unserer
Traube, es kann nun einmal nicht jedes Jahr die glei-
che Qualitát hervorbringen. Vielleicht werden wir je-
doch nachstes Jahr, wenn wir den Heurigen probie-
ren und geniessen können, doch feststellen, dass er
besser geworden ist, als das Jahr 1965 vermuten liess.
Zudem haben wir ja heuer schon die Hoffnung, dass
unsere Reben im kommenden Sommer wieder mehr
Wärme und Sonne erhalten werden und dann der
Winzer für diesen entschádigt wird.*7?
7. Oktober 1965
Mitteilung an die Winzer
Im Laufe der letzten 14 Tage haben die Trauben sich
sehr gut entwickelt, und beim weiteren Anhalten der
schönen Witterung ist auch noch eine richtige Reife
zu erwarten.
Neben der eigentlichen Traubenhut durch den
Traubenhirt ist den Winzern jedoch zu raten, den
Schutz gegen Vogelfrass, der dieses Jahr infolge des
Fehlens von Wildbeeren und insbesondere von Fall-
obst sicher stärker einsetzen wird, selber ebenfalls ins
Auge zu fassen. Zweckdienlich für den Schutz der
Trauben ist das Anbringen eines Gespinstes, das in ver-
schiedenen Marken erhältlich ist und sehr leicht aus-
gespannt werden kann. Die Anbringung sollte in den
náchsten Tagen erfolgen. Weinbaukommissariat.480
6. November 1965
Weinlese 1965 in Liechtenstein
... Die Vaduzer Winzergenossenschaft, die am letzten
Freitag und Samstag bei strahlendem Herbstwetter
ihr Traubengut einbringen konnte, meldete eine qua-
litativ und quantitativ weniger gute Ernte als in den
anderen Jahren. Über diese Tatsache täuschen auch
einige wenige 87er Öchsle nicht hinweg, wenn man
bedenkt, dass der Schnitt bei rund 75 Öchslegrad
liegt. Mengenmässig konnten etwas über 15’000 kg
erzielt werden. Alles in allem kein übertrieben schó-
nes Ergebnis, doch muss man in Anbetracht der
Witterung in diesem Jahr noch zufrieden sein. Es
wäre zu wünschen, dass die Vaduzer Winzer, nachdem
sie nun ein Reihe von Missjahren hatten, ein gutes
Weinjahr 1966 zu verzeichnen hätten . . .49!
1966
25. Februar 1966
Rebschnittkurs
Das liechtensteinische Weinbaukommissariat führt ei-
nen Rebschnittkurs für Halbhochanlagen in Vaduz
durch.*2
29. September 1966
Vom Weinbau
Der nasse und verregnete Sommer versprach für den
Weinbau nicht gerade das Beste. Die letzten 3 schö-
nen Wochen haben jedoch noch sehr viel Gutes in
den Rebbergen bewirkt.
Zur Zeit stehen die Reben sehr schön da, und die
Reife ist infolge der schönen Witterung ebenfalls vor-
angeschritten. Vorausgesetzt, dass das herbstliche
Schönwetter weiter anhält, wird man in allen wein-
bautreibenden Dörfern unseres Landes Mitte des
nächsten Monats zur Ernte schreiten können.
Der Behang ist teilweise sehr gut, teilweise ver-
spricht er eine Mittelernte. Hoffen wir, dass trotz
37» I Volksblatt, 9. November 1963, Nr. 169.
476 LVolksblatt, 27. Mai 1964, Nr. 79.
*7 LVolksblatt, 27. August 1964, Nr. 130.
*5 [ Volksblatt, 30. September 1964, Nr. 148.
379 I Volksblatt, 7. Oktober 1965, Nr. 150.
530 I Volksblatt, 7. Oktober 1965, Nr. 150.
531 I Volksblatt, 6. November 1965, Nr. 166.
«2 GAV, Signatur Nr. 725.
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