Weinbau*5
24. Oktober 1960
1960 wurde wiederum eine bedeutende Fläche Jung-
reben ausgepflanzt. Im ganzen Lande wurden 3’401
Klafter neu angesetzt, davon in Vaduz 2’648 Klafter.
Es ist also zu hoffen, dass der Weinbau in unserem
Lande wenigstens in einem bescheidenen Rahmen
erhalten werden kann.
Wenn auch die Witterung des Jahres nicht dazu an-
getan war, ein qualitatives Spitzenprodukt zu errei-
chen, so darf der Winzer im Rheintal und somit auch
der Liechtensteiner, sowohl quantitativ wie qualitativ
zufrieden sein, denn alle anderen Weinbaugebiete
der Ostschweiz lagen in bezug auf Zuckergehalt und
Menge bedeutend unter unserer Gegend.
Unsere Weine erzielten eine Gradation von durch-
schnittlich 83 Grad Öchsle, und auch mengenmässig
kann die Ernte als guter Durchschnitt gewertet wer-
den.
Weinfechsung 1960 in Vaduz
Genossenschaft
Domäne
Rotes Haus
Private
28’400 Liter
11’102 Liter
2’000 Liter
5’144 Liter
1961
19. März 1961
Generalversammlung
Auf Antrag von Ing. Ernst Ospelt wird von der Ver-
sammlung der Wahlturnus für den Obmann, den
Ausschuss und die Rechnungsrevisoren von einem
Jahr auf 2 Jahre angesetzt.%57
13. Juli 1961
Abänderung des Subventionsreglementes
Gemäss dem Landtagsbeschluss von 20. Dezember
1960 wird das Subventionsreglement folgendermas-
sen angepasst: Grundsätzlich wird nurmehr die Neu-
anlage von Weinbergen subventioniert, während die
bisherigen Regenerationsarten (z. B. Vergrubung)
nicht mehr subventioniert werden.%58
1. August 196]
Mitteilung an die Winzer
Sofern noch nicht durchgeführt, ist eine weitere
Spritzung gegen die Peronospora (falscher Mehltau)
unbedingt fällig. Zur Sauerwurmbekämpfung ist der
Spritzbrühe ein Insektizid beizugeben. Weinbaukom-
missarlat. 159
14. September 1961
Vaduz. Von den Rebbergen
Seit dem vergangenen Samstag sind die Weinberge ın
den Gemarkungen der Gemeinde Vaduz geschlossen.
Der Stand der Früchte lässt eine frühe Ernte erwar-
‘en. Die Qualität der Trauben ist gut; sie dürfte durch
das anhaltend schöne Wetter der letzten Tage noch
besser geworden sein.1460
3. Oktober 1961
Vaduz. Felddiebstähle
In Vaduz werden in letzter Zeit vermehrt Klagen laut
über den sogenannten Feldfrevel und im besonderen
über die zahlreichen Traubendiebstähle. Es wäre viel
eicht nicht unwichtig, wieder einmal an die Polizei-
verordnung zu erinnern, die für derartige Diebe
ziemlich harte Strafen vorsieht. Unseren Trauben-
nirten-wäre zu empfehlen, ihr Augenmerk mehr auf
die “ungefiederten” Traubennascher zu richten,
umso mehr als die gefiederten Traubendiebe noch
gar nicht da sind. Zum Schluss muss noch gesagt wer-
den, dass es eigentlich von jeher Ehrensache war,
Feldfrüchte ungestört reifen zu lassen, auch wenn die
Früchte an Stellen zu finden sind, die leicht zugäng-
lich sind. Gerade das Vertrauen, das die Pflanzer da-
mit kund tun, dass sie die Früchte nicht immer mit
hohen Zäunen umgeben, sollte nicht missbraucht
werden.461