An die Winzerschaft
19. Juli 1958
Für die zweite Nachblütenspritzung wird eine Beimi-
schung von Schwefelpräparaten und Sauerwurmbe-
kämpfungsmitteln empfohlen.
Jungreben sollten weder geköpft noch entgeizt
werden. Sie sind bis Ende August zu spritzen.
Dieses Frühjahr gesetzte Reben müssen nun abge-
deckt werden. Wurzeln aus dem Edelauge sind zu ent-
:ernen.
Der Weinbaukommissär.448
9. Oktober 1958
Vaduz. Beginn der Weinlese
Aeute Donnerstag wird bei guter Witterung mit der
Traubenlese in den sogenannten unteren Lagen be-
gonnen, während morgen Freitag bei gutem Wetter
die Lese in den oberen Lagen fortgesetzt werden
so11.449
31. Oktober 1958
Vaduz. Zum Abschluss der Weinernte
Das Total der Erträgnisse aus den Vaduzer Rebbergen
einschliesslich des Bockwingerts beträgt annähernd
19’000 kg. Damit liegt der diesjährige Ertrag über
dem Jahresdurchschnitt. Demzufolge darf die dies-
jährige Ernte als gut bezeichnet werden. Auch qua-
litätsmässig wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, so
dass der 1958er ein hervorragender Tropfen zu wer-
den verspricht. 459
1959
18. Juli 1959
An die Winzerschaft
{m Verlaufe dieser Woche sollte unbedingt die zweite
Nachblütenspritzung vorgenommen werden. Beson-
ders die etwa vom Hagel geschädigten Reben sind
schr anfällig. Gegen das Oidium Netzschwefel bei-
mischen!
Die im Frühjahr gesetzten Reben werden nun bis
stwas unter die Veredlungsstelle abgedeckt. Die Wur-
zeln aus der Veredlungsstelle, überhaupt aus dem
Sdelauge, müssen sorgfältig entfernt werden. Die
jungreben sollten bis Mitte September gespritzt wer
den. Kürzere Geiztriebe werden belassen, längere nur
»ingekürzt. 1
Vaduz. Von der Weinlese
1. Oktober 1959
Als am vergangenen Dienstag die Weinlese traditions-
gemäss mit den Glocken der Pfarrkirche angekündigt
wurde, spannte sich ein strahlend blauer Himmel
über die Hänge der Vaduzer Rebberge, wo die vielen
Winzer und Winzerinnen mit der Ernte des köst-
lichen Gutes begannen. Die Lese erfolgte zuerst in
den unteren Lagen und wurde im Verlaufe des gestri-
gen Tages in den oberen Lagen fortgesetzt. Bereits
jetzt steht fest, dass die Winzerschaft mit einer guten
Mittelernte rechnen kann und dass die Qualität als
ausgezeichnet gelten darf, nachdem im Durchschnitt
87 bis 88 Öchsle-Grade gemessen werden konnten.
Der warme Sommer und die herrlichen September-
‘age waren der Traubenreife ausserordentlich förder-
ich, so dass eine verhältnismässig frühe Ernte mög-
ich wurde. Nur selten kommt es vor, dass am Vaduzer
jahrmarkt, der jeweils am ersten Oktobersamstag
stattfindet, die Traubenernte bereits eingebracht ist
und der Vaduzer Sauser im Glase schäumt. Die ausge-
zeichnete Qualität lässt einen vorzüglichen 1959er er-
warten, und es ist der hiesigen Winzerschaft zu gön-
aen, dass sie ihre mühsame Arbeit durch eine gute
Ernte belohnt sehen darf 4?
“4 Verling, Franz: Das Weinbaujahr 1957. In: LVolksblatt,
2. November 1957, Nr. 129.
"Volksblatt, 15. Februar 1958, Nr. 18; s. auch LVolksblatt,
18. Februar 1958, Nr. 19.
46 GAV, Signatur Nr. 725,
47 [Volksblatt, 26. April 1958, Nr. 47.
48 Volksblatt, 19, Juli 1958, Nr. 80.
49 Volksblatt, 9. Oktober 1958, Nr. 113.
50 Volksblatt, 31, Oktober 1958, Nr. 122,
51 „Volksblatt, 18. Juli 1959, Nr. 81.
* Volksblatt, 1.Oktober 1959, Nr. 112,
An
162