20. Juli 1956
Subventionsgesuch der liechtensteinischen
Winzergenossenschaft
Die liechtensteinische Winzergenossenschaft bean-
tragt bei der fürstlichen Regierung in Anbetracht der
grossen Frostschäden in den Weinbergen die Schäd-
lingsbekämpfungsmittel für das Jahr 1956 zur Gänze
zu übernehmen. Der Landtag genehmigt in seiner
Sitzung vom 20. Juli 1956 einen Betrag von insgesamt
Fr. 8’700.—, wovon für die Winzergenossenschafit
Vaduz Fr. 4’500.— entfallen.434
11. September 1956
Festumzug — Feier zur 150-jährigen
Souveränität
Winzergruppe: Der Schutzpatron der Winzer, der hl.
Othmar, führt die Winzergruppe an. Die Arbeit im
Weinberg, die Traubenernte, das Keltern des Weines
wird lebenswahr gezeigt. Der wuchtige Torkelbaum
entstammt dem fürstlichen Torkel, Ein Wagen mit Ze-
chern aus allen Zeiten weist darauf hin, dass der
“Vaduzer” schon dem Römer, dem Mönch, dem Rit
ter, dem Menschen der Barockzeit und dem der Neu-
zeit gleich gut schmeckte. 435
4. Oktober 1956
Vaduz. Ernteaussicht im Weinberg
Bei der Begehung der Weinberge am vergangenen
Dienstag konnte festgestellt werden, dass die gute
Witterung der letzten 14 Tage das Traubengut sehr
heranreifen liess. Nach einigen schönen Tagen
könnte die Weinlese beginnen. Leider sind die Ernte-
aussichten heuer bekanntermassen recht schlechte.
Schätzungsweise wird der Gesamtweinbau von Vaduz
in diesem Katastrophenjahr nicht viel mehr als etwa
500 bis 600 Kilogramm bringen. Das ist kaum ein
Prozent einer Vollernte, denn eine solche brachte
rund 60’000 Liter.436
L1. Oktober 1956
Weinlese ohne Glockengeläute
Nach altem Brauch ertönten in Vaduz jeweils im
Herbst zum Beginn der Weinlese die Kirchenglocken.
Unter ihrem ehernen Klang begannen die Winzer
ihre Erntearbeit und sie gaben dem Beginnen feier
lichen Charakter. Dieses Jahr wusste man bereits nach
den schweren Frostschäden im Nachwinter, dass der
Herbstsegen in den Weinbergen für dieses Jahr verlo-
ren war. So kam es nun, dass zum ersten Mal nach 74
Jahren der Weiheklang der Glocke ausblieb. Wäh-
rend die letztjährige Ernte zirka 50’000 Liter ergab
und als Mittelernte galt, wurden am vergangenen
Montag sage und schreibe total 250 Kg (!) Trauben-
gut geerntet. Daraus ersehen wir, welch schwere
Verluste die Weinbauern in diesem Jahr erlitten ha-
ben.437
21. Dezember 1956
Subventionsgesuch der
Winzergenossenschaften betreffend
Frostschäden
Die vier Obmänner der liechtensteinischen Winzer-
genossenschaften — Bernhard Risch, Vaduz, Franz
Josef Schurte, Triesen, Christof Frommelt, Schaan,
Josef Kind, Balzers — und der liechtensteinische
Weinbaukommissionär, Prof. Dr. Eugen Nipp, ersu-
chen die fürstliche Regierung um Ausrichtung von
Hilfsmassnahmen in der gleichen Höhe, wie sie in
#8 ] Volksblatt, 13. Dezember 1955, Nr. 139.
29 GAV, Signatur Nr. 725.
30 Volksblatt, 11. Februar 1956, Nr. 17.
31 LVolksblatt, 23. Februar 1956, Nr. 23.
5? Landtagsprotokoll der 2. Sitzung vom 5. April 1956.
3 LVolksblatt, 14. April 1956, Nr. 42; s. auch LVolksblatt, 8. Juni
1956, Nr. 61.
Landtagsprotokoll der Sitzung vom 20. Juli 1956.
LVolksblatt, 11. September 1956, Nr. 101.
LVolksblatt, 4. Oktober 1956, Nr. 111.
Volksblatt, 11. Oktober 1956, Nr. 114.
AU