statt. Der Weinbaukommissär, Herr Studienrat Dr.
Nipp, berichtete über die Bekämpfung der Roten
Spinne, eines starken Schädlings der Reben, ferner
über die Bekämpfung der Gelbsucht und über die
drohende Gefahr der Übertragung des Dickmaulrüss-
lers. Herr Postmeister Strub berichtete über wertvolle
Erfahrungen bei der Bekämpfung der Schädlinge,
und Herr Franz Verling gab interessante Rückblicke
über den Vaduzer Weinbau, über die Ertragsverhält-
nisse und über die Zweckmässigkeit der Umstellung
auf veredelte Reben. Auch verschiedene andere Fra-
gen wurden zur Sprache gebracht.
Der Obmann verdankte die verschiedenen Be-
richte und Anregungen und schloss halb 6 Uhr die
schön verlaufene Versammlung. #28
Weinlese- und Torkelergebnis 195549
Weininkg Wein in Liter Ausbeute
Rotwein 30’491 247647 80.8%
Weisswein 361 272 75.3%
1956
11. Februar 1956
Vaduz. Bauern- und Winzerabend im Hotel
“Adler”
Am Schmutzigen Donnerstag trafen sich im Saale des
Hotels “Adler” eine grosse Zahl Vaduzer Bauern und
Winzer mit ihren Angehörigen zu einem gemeinsa-
men Abend. 4%0
An die Winzerschaft
23. Februar 1956
Im Radio und in der schweizerischen Zeitschrift für
Obst- und Weinbau wendet sich die Sektion Rebbau
der Eidgen. Versuchsanstalt in Wädenswil wie folgt an
die Winzer:
“Frostschäden in den Reben. Gemäss den von uns
bisher gemachten Kontrollen in den verschiedenen
Reblagen der Ostschweiz sind infolge der grossen
Kälte von über -20 Grad C schwere Frostschäden an
den Reben zu befürchten. Wir werden in Verbindung
mit den kantonalen Rebbaukommissären sofort nach
der Kälteperiode umfassende Kontrollen erneut vor-
nehmen. Auf Grund der Ergebnisse kann sodann die
Praxis über die Durchführung des Rebschnittes in
den einzelnen Gebieten aufgeklärt werden. Wir emp-
fehlen deshalb den Rebbauern, mit dem Rebschnitt
zuzuwarten, ebenso keine überstürzten Massnahmen
zu ergreifen.”
Das gilt auch für uns in Liechtenstein. Glücklicher-
weise sind noch lange nicht alle Reben geschnitten.
Der diesjährige Rebschnitt wird ein Notbehelf sein
müssen: Viel länger schneiden und dann Ausgleich
bei der Laubarbeit.
Näheres wird zur gegebenen Zeit noch mitgeteilt
werden. Der Weinbaukommissär. #1
5. April 1956
Subventionsgesuch der Maschinen-
genossenschaft für Rebbau
Die Maschinengenossenschaft, vertreten durch Hans
Gassner, Anton Verling, Anton Thöny, Jonas Ospelt
und Rudolf Strub, stellt bei der Regierung des Für-
stentums Liechtenstein den Antrag, auf die Anschaf-
fung einer Motor-Seilwinde mit entsprechenden Pflü-
gen sowie einer Motorspritze mit 600 Liter Inhalt eine
Subvention von 30 Prozent zu gewähren. Der Landtag
stimmt in seiner Sitzung vom 5. April 1956 dem An-
trag der Regierung einstimmig zu.432
An die Winzerschaft
14. April 1956
Die Winzer werden hiemit darauf aufmerksam ge-
macht, dass gerade dieses Jahr die Winterspritzung
von Bedeutung ist. Sie soll möglichst bald, beim
Knospenschwellen, vorgenommen werden. Dosie
rung: 8% Sulfomaag oder 1% Ultraschwefel Geigy
oder ein anderes Schwefelmittel nach Fabrikangabe.
Wo voriges Jahr die Rote Spinne auftrat, sollte bei
Trieblänge von etwa 5 cm eine Spezialbehandlung
mit 0.1% Geigy 338 gemacht werden. Der Weinbau-
kommissär. 433
7m