war in anderen Jahren schon höher, der im allgemei-
nen grosse Behang hat diese etwas herabzudrücken
vermocht. Wenn wir aber von einem Durchschnitt
von 85 Öchslegraden hören, dürfen wir auch mit der
Qualität zufrieden sein. Es gab Lagen, aus denen 95
Grad gemessen wurden. Das schöne Herbstwetter vor
dem Wimmet hat viel beigetragen zur Erhaltung der
Quantität und zur Verbesserung der Qualität. Bei
Reben mit gut mittlerem Behang konnte man die
Zunahme von täglich ein Grad vor der Ernte feststel-
len. Das Erträgnis der Ernte mit Einschluss der Er-
träge aus dem Bockwingert wird von Fachkreisen auf
rund 200'000 Franken geschätzt. Die Rekordernte
dieses Jahres dürfte nun weiter ein Ansporn zur wei-
teren Regelung eines rationell betriebenen Wein-
baues sein.347
16. Oktober 1946
Vom Vaduzer Winzerfest
Vergangenen Sonntagnachmittag bewegte sich unter
den frohen Klängen der Harmoniemusik Vaduz ein
bunter Winzer-Umzug durch Vaduz.
Voraus mit Blumen und Traubenkörben schritten
Mädchen in der schmucken Vaduzer Tracht, gefolgt
von der Harmoniemusik und all dem andern fröh-
lichen Winzervolk, das zu Fuss und auf Wagen den
Umzug formte.
Viele Schaulustige sáumten die Strassen, um den
Umzug zu bewundern und ihre Freude über diese
wohlgelungene Veranstaltung Ausdruck zu geben.
Beim Rathause hielt der Initiant des Winzerfestes,
Herr fürstl. Weinbergaufseher Franz Verling, eine
treffliche Ansprache, in welcher er vor allem auch der
allgemeinen Freude über das erneute gute Weinjahr
Ausdruck gab, sowie der Freude darüber, dass infolge
der letzten ebenfalls guten Jahre sich wieder die
Tendenz zu einer Vermehrung der Weinbaufláche be-
merkbar mache. Er gab ferner der Hoffnung Aus-
druck, dass sich auch unsere Jugend wieder mehr für
die Weinberge interessieren móge und schloss mit
einem *Hoch" auf unseren kóstlichen Rebensaft.
Auch St. Petrus hatte es mit den festfreudigen Win-
zern gutgemeint und beglückte sie mit einem strah-
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lenden Sonnentag, wie auch die vielen Gáste von nah
und fern, die sich zu einem Suserbummel nach Vaduz
das Stell-Dich-Ein gegeben hatten. Nicht nur bei der
einheimischen Bevólkerung, sondern vor allem auch
bei diesen Gästen von auswárts hórte man allgemei-
nes Lob über die so gut geglückte Veranstaltung und
konnte man immer wieder den Wunsch hóren, dass
solche Winzerfeste jáhrlich durchgeführt werden soll-
ten. Dieser spontane Wunsch der Zuschauer ist wohl
für alle Teilnehmer und Mitwirkenden der schónste
Beweis dafür, dass der Umzug gefallen hat. Ihnen
allen gebührt der verdiente Dank.
Die Zeit der Vorbereitung für das Fest war heuer
nur kurz. Aus den Erfahrungen des ersten Versuches
wird gewiss für die kommenden Jahre manches ausge-
wertet werden, so dass ein Winzerfest mit Umzug
zu den Ereignissen des Jahreslaufes in Vaduz gehóren
wird.
12. Dezember 1946
Vaduz. Weinbauliches
Die Winzergenossenschaft Vaduz hielt letzthin im
Schlössli ihre ordentliche Herbstversammlung, ver-
bunden mit Auszahlung des Grossteils der heurigen
Herbsterlöse. Obmann Rudolf Verling konnte zum
Anlass eine erfreuliche Zahl von Winzern begrüssen.
Nach einem kurzen Jahresüberblick des Obmannes
amtete Kassier Sele seines angenehmen Amtes und
verteilte erkleckliche Beträge an die emsigen Wein-
bauern. Die heitern Mienen der Empfänger sowie die
rasch einsetzende Stimmung bildeten das deutlichste
Spiegelbild der allgemeinen Befriedigung über die
heurigen Erlöse.
Anschliessend erfreute Herr Weinbaukommissär
Dr. Nipp die Versammlung mit einem gediegenen
34
LVolksblatt, 22. August 1946, Nr. 96.
32 LVolksblatt, 24. September 1946, Nr. 110.
343 DL Volksblatt, 3. Oktober 1946, Nr. 114.
544 I Volksblatt, 8. Oktober 1946, Nr. 116.
LVolksblatt, 10. Oktober 1946, Nr. 117.
346 [Volksblatt, 12. Oktober 1946, Nr. 118.
347 LVolksblatt, 12. Oktober 1946, Nr. 118.
M8 IVolksblatt, 16. Oktober 1946, Nr. 119; s. auch LVolksblatt,
12. Oktober 1946, Nr. 118.
345
S
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239