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29. März 1931
Brunnen Mareegasse
Die Vollversammlung der Winzergenossenschaft
spricht sich einstimmig dafür aus, die “löbliche
Gemeindevorstehung” Vaduz zu bitten, in der Maree-
gasse auf dem dortigen freien Platz in der Nähe des
Rudolf Seger’schen Anwesens einen Brunnen zu
errichten, damit das Rebenspritzen in den oberen La-
gen erleichtert werde. Diese Brunnenanlage könnte
auch sehr leicht zu einer Verschönerung des Platzes
gestaltet werden.*®
5. September 1931
Verkauf von II. Klass-Wein
An der Ausschussitzung im Gasthaus zum Löwen, Va-
duz, wird beschlossen um den Ruf des hiesigen
Weines nicht zu gefährden, soll man bei der fürst
lichen Regierung vorstellig werden und sie ersuchen,
darauf einzuwirken, dass im fürstlichen Torkel kein
II. Klass-Wein mehr gemacht werde, oder aber den
Verkauf von solchem Wein an Weinhändler und Wirte
untersage. 201
3. Oktober 1931
Weinbauliches
Anlässlich der Traubenschau vom Sonntag wurde von
der Genossenschaft der Winzer die Bestimmung ge-
troffen, den Wimmet auf den Donnerstag anzusetzen.
Der Vorwimmet hat ergeben, dass die Qualität heuer
trotz des schlechten Nachsommers im grossen und
ganzen eine sehr gute ist und die Quantität auch
nichts zu wünschen übrig lässt, obwohl die Trauben
mancherorts unter der Fäule ordentlich. zu leiden
hatten. Es könnte heuer wieder einmal ein-freudiges
Wimmeln werden. In Winzerkreisen allerdings wer
den Klagen laut über die Niedrigkeit der Weinpreise,
die eine ordentliche Rendite heuer doch wieder in
Frage stellen.2%2
Weinlese- und Torkelergebnis 1931?
Blaues Gewächs
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
Löwen _ 1’420 —
T, Ospelt 10’987 8’035.5 73.1%
Rheinberger 2’347.5 1’650 70.2%
B. Risch 117777 8’831 74.9%
Frl. Schauer —_ 164 —
Geschw. Wachter 7’621 5’841.5 76.6%
A. Verling 5’811 4’401.75 75.7%
Total 30’343.75 —
Weisses Gewächs
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
B. Risch 2’042 1’576 77.2%
Geschw. Wachter 670 558 83.2%
Total 2712 2’134 78.6%
Inserat
29. und 24. Oktober 193)
Um den Weinabsatz in Liechtenstein zu fördern, er-
schien das folgende Inserat im “Liechtensteiner
Volksblatt” zweimal.
“Wer seine eigene und seiner Landsleute Arbeit
schützen will, trinkt Wein, der im Lande gewachsen
ist. ”204
1932
Weinbau —
{4. Juli 1932
Nachdem Winterfrost und schlechtes Wetter in man-
chen Weinlagen ziemlich grossen Schaden verursacht
hatten, trat dieses Jahr bei schlechter Witterung der
Heuwurm mit seinen Schäden besonders stark her-
vor. Da ist es ganz besonders am Platze, dass man mit
dem Spritzen gegen die Peronospora nicht spart.
Gerade diese Woche ist gefährlich. Also unbedingt
noch diese Woche spritzen, da sich schon die ersten
Spuren des falschen Mehltaus zeigen. 205