deissiger vergrubt werden. Mit dem weissen Elbling
sollte man abfahren. Amerikanische veredelte Reben
sollte man nur in Neuanlagen verwenden oder dort,
wo zu grosse Lücken entstehen. Eine grosse Zukunft
habe der Drahtbau, wie die prächtig dastehende
Musteranlage im fürstlichen Bockwingert beweise.182
Die Weinernte 1928
16. Oktober 1928
Die Weinernte 1928 hat die meisten in angenehmer
Weise überrascht. Es gab Weingärten, die nahezu das
Doppelte lieferten vom Vorjahre. Das ist selbstver-
ständlich nicht die Regel, aber nur ein Viertel mehr
als voriges Jahr haben die meisten Winzer geerntet. —
Also war man in Vaduz trotz Spätfrost und Hagel-
schlag mit der Ernte im allgemeinen zufrieden. Es ist
dies ein kleines Entgelt für alle die Mühen des Jahres,
and man möchte wünschen, dass unsere Weinberg-
besitzer einmal mit einem gesegneten Jahr beglückt
würden; der Ansporn zu dieser edlen Arbeit des
Landmanns wäre dann wieder eher gegeben. — Die
Qualität ist ebenso sehr gut, allerdings nicht wie
vorigen Herbst. Wie wir hören, ist der unter Kontrolle
der Genossenschaft zu kelternde Tropfen bereits im
voraus verkauft. 183
Weinlese- und Torkelergebnis 192818
Blaues Gewächs
Forkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
[. Ospelt 5’748 4’076.5 70.9%
B. Risch 5’257 4’021 76.4%
A. Verling 3’861 2’424 72.1%
Geschw. Wachter 3’411 2’437 71.4%
Total 17°777 12’958,5 72,8%
1929
16. März 1929
Die Winzergenossenschaft hält, wie wir vernehmen,
am Sonntag nachmittag im Gasthaus zum “Schloss” in
Vaduz ihre Frühjahresversammlung ab, verbunden
mit Auszahlung der restlichen Weinerlöse.185
[nserat Rebstickelverkauf!8
22. März 1929
Rebitickelverkauf.
Rebfticfel, fchöne gefunde Ware, (Lärchen oder Fichten)
ind frändig zu Haben bei 218
Gemeindefäge Baduz.
Zur Alkoholsteuer
25. Mai 1929
Für nächsten Sonntag sind Liechtensteins stimmbe-
cechtigte Männer berufen, abzustimmen, ob die im
Jahre 1927 nach dem furchtbaren Rheineinbruche in
Aussicht genommene Alkoholbesteuerung tatsäch-
lich eingeführt werden soll oder nicht. Bei der Anre-
zung dieser Steuer ging man von der Tatsache aus,
lass die Verbauungen am Rheine und die Wieder-
nstandsetzung der überschwemmten Gebiete unge-
heure Opfer fordern werden und dass alles getan wer-
den müsse, die nötigen Mittel hierfür aufzubringen.
Man sagte sich ferner, dass der Alkoholverbrauch in
unserem Lande unverhältnismässig gross sei, dass es
äich dabei um ein Genussmittel handle, das keines-
wegs zu den unbedingten Notwendigkeiten gehöre
and dass eine bescheidene Besteuerung des Alkohol-
verbrauches leichter zu tragen sei, als eine Erhöhung
der direkten Steuer. Bei dieser Anregung war sich die
zanze Hilfskommission einig und hat auch der letzte
Landtag in das Finanzgesetz für 1928 die bezügliche
Bestimmung unseres Wissens mit grosser Mehrheit
aufgenommen...
Der Stimmberechtigte muss sich klar sein, dass erst
n den nächsten Jahren die Lasten, die der Rhein-
7% JLVolksblatt, 31. Juli 1928, Nr. 87.
50 [Volksblatt, 18. August 1928, Nr. 94.
#1 LVolksblatt, 1. September 1928, Nr. 100.
8 J Volksblatt, 6. September 1928, Nr. 102
93 LVolksblatt, 16. Oktober 1928, Nr. 120.
$ GAV, Signatur Nr. 725.
85 J Volksblatt, 16. März 1929, Nr. 34.
© [| jechtensteiner Nachrichten, 22. März 1929. Nr. 36.
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