Volltext: Vaduzer Wein

Der heurige Rebbaukurs wird, wie im Inseratenteil 
dieses Blattes angekündigt ist, in nächster Zeit statt- 
finden und ist für die Teilnehmer, welche ausserdem 
eine Tagesentschädigung von 2 Kronen erhalten, un- 
entgeltlich. Hoffen wir diesem Entgegenkommen des 
landw. Vereins gegenüber auch auf eine entspre- 
chende Beteiligung. 
Es war von Seiten des Vereinsausschusses ursprüng- 
lich geplant, neben dem oberländischen auch einen 
Rebbaukurs im Unterland abzuhalten. Es würde je- 
doch dieses zu einer nachteiligen Zersplitterung der 
Lehrkräfte führen, weshalb der Kurs für das Unter- 
land auf das nächste Jahr verschoben wurde.“ 
20. März 1903 
Vaduz. Der Rebbaukurs hat am 16. des Monats seine 
Tätigkeit begonnen. Derselbe wurde von 29 Kursteil- 
1ehmern besucht, welche auf die Gemeinden Vaduz, 
Schaan und Triesen zu ziemlich gleichen Teilen sich 
verteilen. ® 
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Weinlefe Dadusz. 
Beginn derfelben wurde  fejtgefeßt auf 
Donnerstag den 5. Oktober bei günftigem 
Wetter, fonft fobald die Witterung. ‚die Leje 
zuläßt. — Die. Wusfichten auf Qualität Jind 
qünjtig. 
Raufluftige werden beftenS eingeladen. 
Baduz, 1. Oktober 1905. 
Der DOrt8vorfteher, 
Rebenbespritzung 
10. Juni 1908 
Das vorwiegend warme Wetter des vergangenen 
Monats hat das Wachstum der Weinreben in erfreu- 
licher Weise gefördert und auch den Verlauf der 
Traubenblüte wesentlich begünstigt, so dass, abgese- 
hen von besondern Unglücksfällen, eine reiche Wein- 
ernte in Aussicht steht. Um so mehr liegt es nun auch 
im Interesse der Weinbergbesitzer, alles zu tun, um 
die Reben in dem gegenwärtig gesunden Zustande zu 
erhalten, namentlich dem gefürchteten Feinde der- 
selben, der Peronospora,# durch rechtzeitige und 
sorgsame Bespritzung mit Bordeauxbrühe den Ein- 
zug zu verwehren. Besonders ist für diejenigen Wein- 
berge, welche vor der Blütezeit nicht bespritzt wur- 
den, dass ehebaldige Nachholen des Versäumten 
dringend zu empfehlen.“ 
11. September 1902 
Übel angebrachte Sparsamkeit 
Wie bekannt, ist durch Regierungsverordnung die 
Bespritzung der Weinberge gegen Peronospora ange- 
ordnet, und es sind hiezu verschiedene Mittel, näm- 
lich Mischungen von Kupfersalzen empfohlen. Ein 
Weinrebenbesitzer unseres Landes fand, dass diese 
Mittel zu teuer seien und glaubte in seiner Einfalt, 
dass mit einer Kaltlösung der nämliche Erfolg erzielt 
werden könnte, was er auch andern Rebenbesitzern 
beibrachte. 
Der Erfolg hat gezeigt, dass die betreffenden Wein- 
perge im Gegensatz zu den andern, die mit den be- 
währten Mitteln bespritzt wurden, von der Perono- 
spora befallen sind, was insbesondere auch den Be- 
sitzern der benachbarten Weinberge, welche dadurch 
in Mitleidenschaft gezogen wurden, Anlass zu bittern 
Klagen bot. Es wäre am Platze, wenn behördlicher- 
seits nicht nur jene Rebenbesitzer zur Verantwortung 
gezogen würden, welche ihre Weinberge gar nicht be 
spritzen, sondern auch jene, welche sie mit untaug- 
{jichen Mitteln oder sonst nicht entsprechend besprit- 
zen. Denn es liegt ja auf der Hand, dass in 
allen diesen Fällen der Weinertrag geschädigt wird. 
Im Ganzen stehen die Reben übrigens in unserem 
Lande und speziell in Vaduz ausserordentlich schön 
und versprechen eine ungewöhnlich ergiebige und 
auch qualitativ vorzügliche Ernte. Nur in jenen 
Gemeinden, welche in der Bekämpfung des falschen 
Mehltaus nicht so eifrig waren, wie geboten gewesen 
wäre, wird der heurige Ertrag einigermassen zurück: 
bleiben.®
	        

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