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Ovalstempel der Winzergenossenschaft, verwendet als
Briefkopf bis etwa 1930 (Landesarchiv)
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GEGRÜNDET 1895
Aal
Briefkopf der Winzergenossenschaft, gestaltet von Eugen
Verling (Landesarchiv)
tung der Produkte des Weinbaus zur Aufgabe mache
und gut prosperiere”. Das Volkswirtschaftsdeparte-
ment erkundigte sich deshalb in Vaduz nach “Statu-
ten und Berichten dieser Genossenschaft”. In der
Maur bestätigte die Existenz einer “Vereinigung von
Weinproduzenten, welche sich die Verwerthung der
betr. Producte zur Aufgabe macht”. Eigene Statuten
besitze diese Vereinigung nicht, sondern sie treffe
“alljährlich von Fall zu Fall Bestimmungen, um ihrem
Ziele, die Producte möglichst gut zu verwerten, nahe
zu kommen”. Nähere Auskünfte könne der Vaduzer
Ortsvorsteher oder Fidel Ospelt, Lehrer an der Lan-
desschule in Vaduz, erteilen.
Am 25. Oktober 1902 gelangte Dr. Rudolf Schäd-
ler, Vorstand der Winzergenossenschaft in Vaduz, an
die Regierung. Schädler führte an, dass in Vaduz “seit
mehreren Jahren eine freie Vereinigung von circa
10—50 kleineren Weinbergbesitzern” bestehe, “welche
sich auf mündlichem Wege dahin einigten, die
Weinernte (rothes Gewächs) in besondern Torkeln
und gemeinsamen Geschirren einzubringen und die-
selbe gemeinschaftlich zu verkaufen . . . Diese Vereini-
gung, deren Wirksamkeit sich von Jahr zu Jahr besser
bewährt”, habe nun beschlossen, “den bisherigen
mündlich vereinbarten Usus in Statuten niederzule-
gen” und ersuche um deren behördliche Geneh-
migung. Die Statuten der Winzergenossenschaft
Vaduz wurden am 30. Oktober 1902 genehmigt. Die
Genossenschaft bezeichnete sich darin als eine “freie
Vereinigung von Weinbergbesitzern in Vaduz” mit
dem Zweck, “durch eine rationelle und sorgfältige
Pflege des Weinstockes, sowie durch strenge Sortie-
rung des Traubengutes einen möglichst guten Wein
zu erzielen und denselben gemeinschaftlich in den
Verkauf zu bringen ”,8
Die Vaduzer Winzergenossenschaft kann also ihre
Bestandsjubiläen ganz verschieden datieren, Die Ent-
scheidung, das 100jährige Bestehen 1995 zu feiern,
nätte genauso ihre Berechtigung gehabt wie andere
Annahmen von Gründungsjahren. Die folgende
Geschichte des Weinbaus wird zeigen, dass für die
Winzer in Vaduz schon Jahrhunderte früher eigene.
in Statuten festgehaltene Normen gegolten haben.
Die natürlichen Voraussetzungen
Der Weinbau stellt bestimmte Ansprüche an die Lan-
desnatur. Der Rebstock ist eine anspruchsvolle Kul-
urpflanze. Menge und Qualität der Weinernte hän-
gen wesentlich von den natürlichen Verhältnissen —
wie Lage, Klima und Böden des Anbaustandorts — ab.
Der Mensch kann durch seine Eingriffe und Pflege
natürliche Nachteile etwas ausgleichen, niemals aber
aufheben.?