Rotes Haus mit Torkelgebäude und den benachbarten Win-
serhäusern Hindergass 35 bis 37 und Fürst-Franz-Josef
Strasse 98/100. Photo aus dem Jahr 1897. Original im
FamARh
dert.% Dieser Datierungshinweis soll nicht besagen,
dass die entsprechenden Hölzer aus Vaduz auch die-
zer Zeit entstammen müssen.
Auf die aktualisierten Ergebnisse der dendrochro-
nologischen Untersuchungen wird in der nachste-
“enden Bestandesaufnahme jeweils hingewiesen.
Eine Bestandesaufnahme
Obwohl die Bauhistoriker in ihren Berichten unmiss-
verständlich auf die Bedeutung untersuchter Häuser
hingewiesen haben, konnten einige besonders wert-
volle Ensembles in Vaduz leider nicht vor der Spitz-
Lacke bewahrt werden. Im abschliessenden Kapitel
dieses Beitrags sollen die fünf noch bestehenden Va-
duzer Torkel und eine Auswahl interessanter Winzer-
häuser kurz vorgestellt werden.
Weinpresse im Roten Haus. Bis 1989 wurde mit dem alten
Torkel Wein hergestellt, dessen Geschichte bis ins I 5. Jahr-
hundert zurück verfolgt werden kann und der heute noch
funktionsfähig wäre
Das Rote Haus
Das Rote Haus mit seinem eindrücklichen Torkel und
dem vorgelagerten Abtswingert zählt zu den Wahr-
zeichen von Vaduz.* Sein heutiges Aussehen mit dem
aus Bruchsteinen aufgemauerten Turm zwischen
Haus und Torkel geht auf das Wirken Egon Rhein-
bergers in den Jahren 1902 bis 1904 zurück.® Wedeı
das Haus noch der Torkel sind bis heute bauge
schichtlich analysiert worden. Einzig der Unterbau
der Weinpresse konnte anlässlich von Sanierungs-
arbeiten im Jahr 1986 archäologisch untersucht wer
den.
Das Anwesen geht auf den Besitz der Adelsfamlie
Vaistli aus Nüziders in Vorarlberg zurück. Das in einer
Urkunde vom 23. Juni 1338 erwähnte “alber faislins
hus” benennt mit grosser Wahrscheinlichkeit einen
Hof im Gebiet des heutigen Roten Hauses, dessen
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