Volltext: Vaduzer Wein

Wınzerhäuser und Torkelbauten in Vaduz 
Hansjörg Frommelt 
Geschichtliches 
Auf die Frage, wann der Rebbau in Vaduz eingeführt 
worden ist, kennen wir keine gesicherte Antwort. Es 
kann angenommen werden, dass spätestens die 
Römer das Wissen über die Weinherstellung in die 
Nordprovinzen ihres Reiches gebracht haben. Seit 
dem achten Jahrhundert nach Christus wurde der 
Weinanbau im gesamten mitteleuropäischen Raum 
1eimisch. Ein grosser Förderer war Karl der Grosse, 
dessen Klöster die Technik und die Ausweitung des 
Weinbaus wesentlich beeinflussten. Den Beleg für die 
Existenz des Weinbaus im Gebiet des heutigen 
Fürstentums Liechtenstein in spätantik-frühmittel- 
alterlicher Zeit liefert ein Fund, der bei archäologi- 
schen Ausgrabungen in Balzers im Herbst 1995 ge- 
macht worden ist.! Es handelt sich dabei um mehrere 
Rebblätter, die im feuchten Boden als Negativab- 
drücke im Humus erhalten geblieben sind. Sie ent- 
stammen einer Schicht, die direkt über einem römer- 
zeitlichen Siedlungshorizont lag und allerspätestens 
im 13. Jahrhundert nach Christus von einer Rüfe 
überschüttet worden sein muss.? 
Die ältesten schriftlichen Belege für den Weinbau 
in unserer Region finden sich im churrätischen 
Reichsgutsurbar aus dem Jahr 842/843.3 Dieses nennt 
Weingärten und einen Weingartner in Balzers.‘ Ab 
dem 13. und 14. Jahrhundert lässt sich auch für 
Vaduz der Weinbau urkundlich belegen.® Der Reben- 
saft hatte sich inzwischen zu einem begehrten Gut 
entwickelt. Nebst der Viehwirtschaft bestimmte nun 
der Weinbau über Jahrhunderte hinweg das wirt 
Der Traubenmost 
fliesst. Der Torkel 
im Roten Haus. 
Ölbild von 
Professor Eugen 
Zotow. Öl auf 
Karton, 14,7 cm 
x 21.9 cm. Das 
abgebildete Werk 
befindet sich im 
Archiv der Pro- 
fessor Eugen 
Zotow/Tvan 
Miassojedoff- 
Stiftung Vaduz 
Inv. Nr. 2068. 
Für die Abbil- 
dungsrechte sei 
gedankt
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.