zergenossenschaft, Hubert Gassner, Dr. Alois Ospelt,
Ernst-Erich Ospelt, Sigi Scherrer und Hermann Ver:
ling, die anfangs 1993 vom Vorstand der Genossen-
schaft in eine Redaktionskommission bestellt wurden.
Ein 100jähriges Jubiläum bietet auch Gelegenheit,
Rückschau zu halten. Dabei haben wir uns zum Ziel
gesetzt, das Thema Wein mit Bezug auf unsere Ge-
meinde, wenn auch nicht vollständig, so doch mög-
lichst breit zu dokumentieren. Das vorliegende Buch
soll dazu beitragen, die Bedeutung, die der Weinbau
für Vaduz noch vor wenigen Jahrzehnten gehabt
hatte, in Erinnerung zu rufen und unser Bewusstsein
für Dinge zu wecken, die dem Vergessen anheim zu
fallen drohen.
In Anbetracht der besonderen Bedeutung des
Weinbaus für Vaduz hat sich der Gemeinderat ver-
dankenswerterweise bereit erklärt, die Kosten der
Herausgabe dieses Buches zulasten der Gemeinde zu
übernehmen.
Ganz besonders bedankt sich die Redaktions-
kommission bei allen Autoren, die sich intensiv und
kompetent mit dem Thema “Vaduzer Wein” ausein-
andergesetzt haben. Sie haben die grösste und wich-
tigste Arbeit für dieses Buch geleistet und zum Teil
ihre Freizeit oder gar Ferien für die Recherchen und
das Verfassen ihrer Beiträge geopfert.
Auch wenn ein Buch heute noch Zeichen zu setzen
vermag, so hat sich die Winzergenossenschaft doch
mit weiteren Möglichkeiten befasst, das 100jährige
Bestehen der Winzergenossenschaft zu feiern, bei-
spielsweise mit der Wiederinbetriebnahme des Tor-
kels im Roten Haus. Der Abtswingert gehört zusam-
men mit dem Roten Haus zu den wichtigsten
schützenswerten Objekten von Vaduz. Bis 1990 wurde
das Traubengut des Abtswingerts ununterbrochen im
Torkel des Roten Hauses gekeltert, und zwar auf der
alten Presse, deren Herstellung ins 17. Jahrhundert
datiert werden kann. Wenn es nicht gelingt, diesen
Torkel wieder in Betrieb zu nehmen, wird er in weni-
gen Jahren nur noch museale Bedeutung haben.
Auch der Historische Verein hat sich für die Belebung
des Torkels eingesetzt. Leider sieht die Winzergenos-
senschaft derzeit keine Möglichkeit, im Torkel des
Roten Hauses einen eigenen Wein zu keltern.
Im Zusammenhang mit dem Jubiläum hat sich der
Genossenschaftsvorstand auch zur Aufgabe gemacht,
Gerätschaften, Einrichtungen und Werkzeuge, die im
Weinbau benötigt werden oder früher in Gebrauch
waren, systematisch zu erfassen und zu beschreiben.
Die Winzergenossenschaft hat im Dezember 1993
ein entsprechendes Rundschreiben an alle Genossen-
schaftsmitglieder gerichtet. Die Bemühungen, ein
repräsentatives Inventar als Grundlage für einen
allfälligen Aufbau eines Weinmuseums in Vaduz zu-
sammenzustellen, haben allerdings wenig Früchte ge-
tragen. Vielleicht gibt dieses Buch den Anstoss zum
Torkelbetrieb im Roten Haus. Das 'Torkelgebäude,
ausgestattet mit alten Geräten, könnte ein lebendiges
und anschauliches Weinbaumuseum werden.
Wir hoffen, dass die Winzergenossenschaft Vaduz
ihre Existenzberechtigung noch lange nicht verliert
und der “Vadozner” seinem Namen weiterhin alle
Ehre macht.