Die Posterweiterung Balzers
Umbruch und Verunsicherung
Nach jahrelangen Vorarbeiten stehen mit dem erweiterten und renovierten
>ostgebäude den Kunden und den Postbediensteten zweckmässige, freundlich
1elle und langfristig flexible Posträumlichkeiten zur Verfügung. Kosten und Ter-
min sind eingehalten. Projektierung und Ausführung erfolgten in enger Zusam-
menarbeit der Bau- und Postbetriebsfachleute. Für das Hochbauamt ist dieses
Projekt eine von vielen Aufgaben, die angesichts der grossen, gegenwärtig zur
Diskussion stehenden Projekte wie Landtagsgebäude, Kunstmuseum, Landes-
museum, Landesverwaltung, Musikschulen und Schulbauten usw. fast in der
3erichterstattung untergehen könnte. Aber dieses relativ kleine Postprojekt ist
geradezu beispielhaft geeignet, auf grundsätzliche Fragen und Probleme des
dochbaues, der räumlichen Ordnung, der Wirtschaftlichkeit, der langfristigen
zolgen und Wirkungen Öffentlicher Bauten mit einigen grundsätzlichen Überle-
Jungen einzugehen. Die Eröffnung dieses Projektes und die Herausgabe der
traditionellen Eröffnungsbroschüre gibt die passende Gelegenheit, über einige
xaum oder nicht bekannte Fakten zur Post Balzers und generell öffentlicher
3Zauwerke zu informieren, vielleicht auch zur öffentlichen Diskussion anzuregen.
Nir leben gegenwärtig in besonders ausgeprägtem Masse in einer Zeit schnel-
er Veränderungen. Was heute (noch) als langfristige Realität taxiert wird, ist
morgen (oft) bereits von der Entwicklung überholt. Dies trifft für unterschiedlich-
ste Bereiche des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu, auch für die Post und
den Postbetrieb, generell für Bauten und Anlagen, unabhängig ob Öffent-
ich oder privat.
Ausgangslage
>ostgebäude widerspiegeln deutlich die mit der wirtschaftlichen Prosperität des
„andes einhergehende Entwicklung. Wie in den anderen Gemeinden, war ur-
sprünglich die Post in Privatbauten installiert. Der Posthalter war in gewissem
Sinne Unternehmer. Mit zunehmenden Aufgaben und Dienstleistungen, die
auch als öffentlicher Service gedacht waren, erfolgte der Wandel von der Post-
nalterei zum Postamt. Der Staat Liechtenstein erstellte die Gebäulichkeiten und
Anlagen; die Bediensteten wurden in den Verband der Postangestellten aufge-
10mmen.
Das bestehende Postgebäude Balzers wurde aufgrund eines eingeladenen
Architekturwettbewerbes in den Jahren 1970/1971 von Architekt Adrian Frick
gebaut. Ein Vierteljahrhundert hat dieses Gebäude dem stetig gewachsenen
Dostbetrieb genügt. Allerdings waren in den letzten Jahren sämtliche räumliche
Reserven, teilweise mit grösseren Reibungsverlusten, einzusetzen. Für diese be-
riebliche Flexibilität und das stets grosse personelle Verständnis gebührt dem
früheren und heutigen Betriebspersonal ein herzliches Dankeschön. Vor fast
zehn Jahren wurde das Hochbauamt beauftragt, zusammen mit der Postver-