Das Stiftsarchiv St. Gallen kann in einem gewissen Sinn als St. Galler Staats-
archiv für die Jahrhunderte bis zur Französischen Revolution angesehen wer-
den. 1798 entstanden in der heutigen Ostschweiz die beiden Kantone Säntis
und Linth, 1803 wurden als neue Territorien die Appenzeller Halbkantone und
der Kanton St. Gallen gegründet. Die weiteren Dokumente, welche die Ver-
bindungen und Beziehungen der beiden Gebiete St. Gallen und Liechtenstein
belegen, sind wesentlich im Staatsarchiv St. Gallen, einerseits im Alten Ar-
chiv und Helvetischen Archiv, andererseits im eigentlichen Kantonsarchiv und
in den weiteren Beständen des Staatsarchivs zu suchen. Im Helvetischen
Archiv des Staatsarchivs St. Gallen sind in unserem Kontext vor allem die
Rubriken 45-2 (Verhandlungen mit Österreich und Fürstentum Liechtenstein
betr. Grenzen und Werbungen) sowie Rubrik 1 zu nennen, in der Akten zum
Franzosenkrieg liegen.
Im Kantonsarchiv, das die Bestände ab 1803 umfasst, sind hingegen die im
folgenden erwähnten Rubriken für den Liechtensteiner Historiker besonders
interessant. (Ich konnte mich bei dieser Zusammenstellung auf die Unterstüt-
zung des St. Galler Archivars Markus Kaiser stützen.) Im Prinzip können
natürlich auch in vielen anderen Rubriken auf Liechtenstein bezügliche Do-
kumente verborgen liegen.
Rubrik 47B-2; Rubrik 64-5; Rubrik 65-8; Rubrik 65-11-1; Rubrik 68; Rubrik
68-5; Rubrik 147B-3/-4:
- Fürstentum Liechtenstein (Allgemeines)
— Rheinbrücken
- Vorarlbergerbahn
— Bahnprojekt Schaan-Vaduz-Landquart
Rheinbau
— Verhandlungen mit FL
— Liquidationsakten Pfäfers: Abkurung mit Liechtenstein
Ich gebe noch kurz einen Überblick über die rudimentären Bestände betref-
fend die alten Gebiete und das Ancien Regime des heutigen st. gallischen
Territoriums, das in zahlreiche Einzelherrschaften aufgegliedert war. Diese
befinden sich im sogenannten Alten Archiv (seit 1803). In unserem Zusam-
menhang müssen die Bestände Rheintal, Sargans, Sax-Forstegg und Werden-
berg beachtet werden, auch wenn sie bloss einen geringen Umfang haben.
Hingewiesen sei auch noch auf das Familienarchiv der Melser Honoratioren-
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