VERONIKA MITTERMAIR
Überblick über das zur Geschichte des Fürstentums
Liechtenstein vorhandene Material im Tiroler Landes-
archiv ın Innsbruck
Historiker, die sich mit der Geschichte des Fürstentums Liechtenstein be-
schäftigen und einen Blick in das im Tiroler Landesarchiv vorhandene Quel-
lenmaterial werfen möchten, können sich diesen Wunsch ohne grossen Zeit-
aufwand erfüllen: im Liechtensteinischen Landesarchiv in Vaduz liegen näm-
lich mehrere Bände auf, in denen die in den einzelnen Beständen des Tiroler
Landesarchivs vorhandenen, Liechtenstein betreffenden Akten und Urkunden
aufgelistet und inhaltlich wiedergegeben sind. Diese Regesten wurden von
Frau Dr. Karin Auer aus Innsbruck im Auftrag des Liechtensteinischen Landes-
archivs in langjähriger Kleinarbeit erstellt und erlauben es nicht nur, sich
einen guten Überblick über das vorhandene Quellenmaterial zu verschaffen,
sondern auch spezifische Einzelfragen zu bearbeiten.
Schon der Umfang der Regestenbände zeigt, wie reich die Innsbrucker Quel-
len an Material zur Geschichte Liechtensteins sind. Die Grafschaft Vaduz und
die Herrschaft Schellenberg waren Tirol einerseits geographisch nahe, ande-
rerseits unterhielten die diese Territorien besitzenden adeligen Familien, vor
allem die Sulzer und die Hohenemser, enge Beziehungen zu den Landesfür-
sten von Tirol und zum Hof in Innsbruck. Zudem hatten die Habsburger ein
ausgeprägtes strategisches Interesse an Liechtenstein, das eine wichtige Puf-
ferzone gegen die kriegslustigen Eidgenossen darstellte.
Folgend seien alle Bestände des Tiroler Landesarchivs aufgelistet, von denen
im Liechtensteinischen Landesarchiv in Vaduz Regesten einsehbar sind:
— Amraser Memorabilien (1500-1800)
— Bescheidbücher (1664-1745)
— Buch Walgau (1523-1665)
Ältere Cameralakten (1570-1730) und Miscellanea
— Ältere Grenzakten (1400-1820)