Volltext: Historiographie im Fürstentum Liechtenstein

nannte Material wird in 22 Schachteln verwahrt. Als eigener Körper innerhalb 
der sogenannten Herrschaftsakten existiert schliesslich ein, insgesamt etwa 
170 Kartons umfassender Bestand an Unterlagen, die sich auf die Vertretung 
im Reichstag, im Schwäbischen Kreis und im Deutschen Bund beziehen. Es 
handelt sich hierbei allerdings vorwiegend um offizielle Berichte mit wenig 
Informationswert für den Liechtensteinforscher. Der letztere Bereich kann für 
den Zeitraum 1819 bis 1855 aus der Reihe der Separatfaszikel durch einschlä- 
gige Korrespondenzen sinnvoll ergänzt werden. Dort findet sich auch der 
Schriftwechsel des Freiherrn Schnitz von Grollenburg, des liechtensteini- 
schen Gesandten beim Rheinbund, aus den Jahren 1806 bis 1814. 
Ein weiterer Archivteil wird durch die Korrespondenz der fürstlichen Hof- 
kanzlei gebildet, deren Gründung zu Ende des 18. Jahrhunderts aus der Notwen- 
digkeit heraus erfolgte, die Abwicklung der zunehmend umfangreicher werden- 
den Geschäfte der fürstlichen Administration und Wirtschaft durch die Schaf- 
fung einer zentralen Instanz reibungsloser zu gestalten. Das Material im Umfang 
von ca. 2600 Aktenkartons setzt 1786 ein und wird durch Protokolle und Indizes 
erschlossen. Der Schriftwechsel der Jahre 1786 bis 1814 ist nach Herrschaften 
sowie nach Sachgebieten geordnet, danach in chronologischer Reihung beim 
Endakt des entsprechenden Betreffs abgelegt. Das erstere System erleichtert die 
Bearbeitung des Materials. Im Falle Liechtensteins sind hier Archivalien zu den 
Bereichen Ecclesiastica, Publica, Contributionalia, Justizialia, Criminalia, 
Pupillaria, Oeconomica, Forst- und Jagdsachen, Contacten, Bausachen, Beamte, 
Gratialia und Domanialia vorhanden. Dagegen erweist sich das spätere 
Registraturprinzip durch die Bildung oft über Jahre gehender Aktenläufe für die 
Forschungstätigkeit als ziemlich arbeits- und zeitaufwendig. 
Den dritten grossen Archivteil stellt die Plansammlung dar. In etwa 730 unter- 
schiedlich umfangreichen Mappen werden Pläne und Karten aus dem 17. bis 
19, Jahrhundert verwahrt. Das Fürstentum Liechtenstein ist in diesem Bestand 
mit Unterlagen zur Errichtung der Kirchen in Vaduz, Schaan und Balzers 
sowie des Regierungsgebäudes vertreten, mit Plänen des Schlosses und von 
Dominikalbauten und mit kartographischem Material aus der Zeit zwischen 
1856 und ca. 1910. 
Im Zuge der Bergungsmassnahmen 1945 wurde, wie bereits erwähnt, ein kleine- 
rer Teil des Archivguts nach Liechtenstein transferiert. Bei diesem, noch heute in 
zwei Räumen des Schlosses verwahrten Bestand handelt es sich um die Familien- 
dokumente einschliesslich der ca. 3000 Urkunden des regierenden Hauses, um 
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