ALOIS OSPELT
Wie finde ich Literatur zur liechtensteinischen
Geschichte.
Ein Leitfaden zur Benützung der Bibliotheksbestände
Hauptziel der heutigen Tagung ist es, den Status quo der Geschichtsforschung
in Liechtenstein aufzuzeigen. Das Wissen um den Stand der Forschung soll
die Grundlage für die geplanten Arbeiten im Rahmen des Liechtenstein-
Seminars bilden. Historische Forschung setzt Kenntnis voraus über die Archi-
ve und Bibliotheken, die Quellen und Literatur zur Geschichte und Landes-
kunde verwahren, erschliessen und zur Benützung bereitstellen. So ist es
sinnvoll, wenn am Beginn der Tagung die liechtensteinischen Archive und
Bibliotheken vorgestellt werden. Diese haben keine alte Tradition. Bis in die
Jüngere Vergangenheit fehlten in Liechtenstein die materiellen und geistigen
Grundlagen für das Entstehen solcher kultureller Institutionen.
Nachdem anlässlich der Feierlichkeiten zur 150jährigen Souveränität Liech-
tensteins (1806-1956) das Fehlen einer zentralen Sammel- und Dokumentati-
onsstelle für landeskundliches Schrifttum wieder einmal mehr ins Bewusstsein
kulturell interessierter Kreise getreten war, kam es schliesslich über private
Initiative 1961 zur Gründung der Liechtensteinischen Landesbibliothek als
Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Vaduz. Mit der gesetzlichen
Bestimmung, dass «der jeweilige Staatsarchivar als Bibliothekar der Stiftung
amtet», wurde erstmals auch das staatliche Archivwesen institutionalisiert
und das Amt «Landesarchiv» geschaffen. Die Personalunion von Staatsarchivar
und Bibliotheksleiter besteht bis heute. Als Leiter der beiden Institutionen
darf ich Ihnen im folgenden als erste die Landesbibliothek als landeskundli-
ches Informationszentrum vorstellen. Mein Kollege Paul Vogt wird Ihnen
anschliessend das Landesarchiv präsentieren, das er stellvertretend leitet.
Mit meinen Ausführungen möchte ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
am Liechtenstein-Seminar den Zugang zur benötigten einschlägigen Literatur
und zur Bibliotheksbenützung erleichtern. Sie sollen insbesondere die Landes-
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