den, sondern auch eine Kirchengeschichte, eine Schulgeschichte, eine Ge-
schichte der Frauen usw., usw.
Zuletzt noch ein Wort in eigener Sache, d. h. der Historikerinnen- und Historiker-
zunft. Es ist zu wünschen, dass der Staat Liechtenstein auch im Bereich der
wissenschaftlichen und kulturellen Tätigkeit von der Möglichkeit und dem
Angebot der teilweisen Freistellung und der Vergabe von Forschungsaufträ-
gen noch grosszügiger Gebrauch mache, Wo denn sonst, wenn nicht mit
kulturellen — und dazu rechne ich die Geschichtsforschung in hohem Masse —
kann der Staat Liechtenstein seine Identität finden?! Es könnten auch die
institutionellen Träger wie Historisches Lexikon für das Fürstentum Liechten-
stein, der Historische Verein, das Liechtenstein-Institut, die akademischen
Gesellschaften mit wirkungsvoller Unterstützung des Kulturbeirates manch-
mal ruhig auch «anstössig» wirken. Und wir — die Betroffenen — müssen die
Courage aufbringen, die richtigen Schritte in diese Richtung zu tun.
Dies äussere ich auch in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Wissen-
schaftlichen Rates des Historischen Lexikons für das Fürstentum Liechten-
stein. Die bevorstehende schöpferische Phase wird grosse Anforderungen an
die Artikelverfasser stellen. Eine grosszügige Haltung der Verantwortlichen
im Staat wäre staatspolitisch klug, bildungspolitisch sinnvoll und dem inter-
nationalen Renommee Liechtensteins förderlich. — Videant consules!
DA