Volltext: Vaduzer Wasser

Die Organisation der Wasserversorgung 
Wie schon eingangs erwähnt, ist die Gemeinde Trägerin 
der Wasserversorgung. Private Versorgungen bestehen 
aur bei Anwesen ausserhalb des Siedlungsgebiets (Land- 
wirtschaft) oder bei Industriebetrieben mit grösserem 
Wasserverbrauch, die eigene Grund- oder Quellwasser- 
versorgungen betreiben. In Vaduz betrifft dies Be- 
triebe im Süden (Hoval) und im Norden (Dorbena) 
der Gemeinde. 
Der Betrieb der Wasserversorgung als öffentlich- 
rechtliche Institution wird gemeindeintern durch ein 
vom Gemeinderat erlassenes Reglement (Satzungen, 
Statuten) geregelt. Es hat die Umschreibung der 
Rechte und Pflichten sowohl der Gemeinde als 
Eigentümerin der Anlage als auch der Wasserbezüger 
zum Inhalt. Die Gemeinde sorgt für die notwendige 
Versorgungssicherheit hinsichtlich Trink-, Brauch- 
wasser sowie Löschwasser zur Brandbekämpfung. Sie 
betreibt das Werk nach kaufmännischen Prinzipien 
und nach Möglichkeit als selbsttragende Institution. 
Hierbei spielt die Bestimmung des Liefertarifs, das 
heisst des Wasserzinses, eine bedeutende Rolle. Die 
Gewährung von Landessubventionen für den Werks- 
ausbau hat bis heute dazu beigetragen, den Wasser- 
zins niedrig zu halten. 
Voraussetzungen für die grösstmögliche Versor- 
gungssicherheit schaffte die Gemeinde Vaduz schon 
damals durch eine weitblickende Planung, kontinuier- 
lichen Werksausbau und sorgfältigen Werksunterhalt. 
Da aber auch die Nachbargemeinden mit den glei 
chen Problemen behaftet waren und überörtliche Ver- 
sorgungssicherheit angestrebt wurde, schlossen sich 
im Jahr 1969 die Oberländer Gemeinden zu einem 
Verband mit der Bezeichnung “Gruppenwasserversor- 
gung Liechtensteiner Oberland” zusammen, dessen 
Zweck folgender ist: 
Die überörtliche Sicherung der Wasserversorgung 
der Vertragspartner. 
Die gegenseitige Belieferung der Vertragspartner 
mit Trink-, Brauch- und Löschwasser unter Einhal- 
tung einer wirtschaftlichen Nutzungsordnung. 
Die Vertragspartner zu verpflichten, beim Ausbau 
ihrer Versorgungsanlagen auf die Bedürfnisse der 
übrigen Partner Rücksicht zu nehmen, um das Ver- 
bandsziel innert einer noch festzulegenden Frist 
bestmöglichst zu verwirklichen. 
{n den seit der Gründung des Verbands verflossenen 25 
Jahren wurden einige gesteckte Ziele erreicht. Den 
Auftakt dazu bildete das in Gemeinschaft gebaute 
Grundwasserpumpwerk Schaan-Vaduz, erstellt in den 
Jahren 1971 bis 1973. Heute sind die geplanten Ver- 
bandsanlagen soweit gediehen, dass der Wasseraus- 
tausch zwischen den Gemeinden des Oberlands, von 
Schaan bis Balzers und umgekehrt, ungehindert mög- 
lich ist, sei es über Stufenpumpwerke, um Höhendiffe- 
renzen zwischen den bestehenden Reservoiren zu 
überwinden, oder sei es umgekehrt mit natürlichem 
Gefälle. Seit kurzem ist auch das Unterland an das 
Oberländer Versorgungsnetz angeschlossen, so dass 
man heute von einem landesweiten Verbund sprechen 
kann. 
Die Versorgungssicherheit ist damit schon beinahe 
absolut, was den Wasseraustausch betrifft. Auf die 
ebenso wichtigen Massnahmen zum Schutz der Wasser- 
vorkommen, durch Schutzzonen und Verordnungen, 
haben die Verantwortlichen schon seit längerer Zeit 
aufmerksam gemacht. 
Bald dürften sich auch die wirtschaftlichen Vorteile 
des Verbunds auswirken, dann nämlich, wenn die 
Gemeinden die vorhandenen Wassergewinnungs- und 
Verteilanlagen einer sinnvollen Nutzungsordnung 
entsprechend einzusetzen beginnen, das heisst, das 
frei zufliessende Quellwasser in erster Priorität — also 
vor dem Grundwasser — zu nutzen. 
Vaduz ist heute in der Lage, überschüssiges Quell 
wasser an die Nachbargemeinden abzugeben, und 
profitiert von der Möglichkeit, im Bedarfsfall Wasser
	        

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