Volltext: Vaduzer Wasser

Bohrungen nachgewiesene Einlagerung von grösserer 
Flächenausdehnung ist aus Abbildung 6 ersichtlich. 
Sie liegt in rund 20 Meter Tiefe. Die Unterlage der 
Schotter, den Grundwasserstauer, bilden die Seeab- 
lagerungen. Sie sind im oberen Teil siltig-sandig und 
werden nach unten lehmig (Seetone). Am Talrand sind 
die Schotter mit Hang- und Bachschutt verzahnt. Über 
den Schottern liegt grösstenteils eine wenige Meter 
mächtige Schicht aus siltig-feinsandigem Über- 
schwemmungsschlick des Rheins. Sie wird auch als 
Kolmatierungsschicht bezeichnet und bildet den 
fruchtbaren Kulturboden. 
Die Grundwassererneuerung erfolgt durch Zufluss 
aus Süden, vor allem in den tieferen Schichten, sowie 
vom Zufluss aus dem Talhang, insbesondere dort, wo 
dieser aus durchlässigem Fels- und Lockergestein be- 
steht. Diese Grundwasserzuflüsse ergeben das soge- 
nannte “echte Grundwasser”. Es ist ziemlich hart, und 
sein Sauerstoffgehalt ist geringer als beim “Infiltrat- 
grundwasser”, welches auch weniger hart ist. Dieses ent- 
steht durch die Infiltration, die Grundwassererneue- 
rung des Rheins. Sie ist abhängig von der Höhe des 
Rheinpegels und der Durchlässigkeit des Rheinbetts. 
Mit Ausnahme der Flussstrecke direkt oberhalb der 
Schwelle von Buchs - Schaan besteht eine direkte 
aydraulische Verbindung zwischen Fluss und Grund- 
wasser, das heisst, die Flussohle steht in direktem Kon- 
takt zum Grundwasser. Liegt die Flussohle höher als 
die Grundwasseroberfläche, fehlt dieser direkte Kon- 
:akt. Das Flusswasser infiltriert dann “perkolativ”; es 
‘tropft” durch die Sohle aufs Grundwasser, 
Binnenkanal und Giessen sind Grundwasservor- 
fluter. Ihnen strömt das Grundwasser seitlich zu. Aus 
der Infiltration vom Rhein und dem Zustrom vom Tal- 
nang einerseits, der Vorflut in den Binnenkanal und 
die Giessen andererseits, entsteht im oberflächen- 
nahen Grundwasser eine Grundwasserströmung vom 
Rhein zum Binnenkanal respektive zu Giessen, sowie 
vom Talhang zum Binnenkanal oder zu Giessen. 
Die direkte Versickerung von Regen- und Schmelz- 
wasser spielt im Rheintal eine untergeordnete Rolle 
bei der Grundwassererneuerung. In der Kolmatie- 
sungsschicht wird dagegen viel Wasser zurückgehalten 
nd an die Kulturen abgegeben. 
Die Qualität des Rheintalgrundwassers entspricht 
neute grundsätzlich, sowohl chemisch wie bakteriolo- 
gisch, den an Trinkwasser gestellten Anforderungen. 
Durch die verminderte Rheininfiltration hat allerdings 
der Sauerstoffgehalt im Gebiet zwischen Rhein und 
Binnenkanal abgenommen und infolge der intensiven 
Düngung nimmt der Nitratgehalt langsam zu. Schäd- 
liche Einsickerungen von der Oberfläche gelangen 
dank der geringen Durchlässigkeit der Kolmatierungs- 
schicht verzögert und reduziert ins Schottergrund- 
Wasser. 
Grundwassernutzung 
Auf Gebiet der Gemeinde Vaduz wird das Grundwasser- 
vorkommen der Rheinschotter nur im 1971 erstellten 
Pumpwerk Neuguet mit einer Nennleistung von rund 
30 Sekundenlitern genutzt. Der Fassungsbrunnen ist 
17 Meter tief (Abbildung 6). Ein Profil der beim 
Brunnenbau erschlossenen Schichten besteht nicht. 
Es darf aber vorausgesetzt werden, dass der Brunnen 
zanz in Rheinschottern mit sehr guter Durchlässigkeit 
liegt. Die Förderung der 30 Sekundenliter bietet des- 
halb keine Probleme; die Absenkung und deren 
Reichweite beim Pumpbetrieb sind bescheiden. Che- 
misch ist das geförderte Grundwasser ein mittelhartes 
Karbonatwasser. Der Anteil von Rheininfiltrat zeigt 
sich in der Gesamthärte. Diese sinkt bei Hochwasser- 
abfluss im Rhein mit entsprechend starker Infiltration 
von über 18 fr. H° auf 14 - 15 fr. H°. Die günstige Sauer- 
stoffsättigung (55 - 75 Prozent) schwankt dagegen nicht 
konkordant mit der Härte, das heisst der Stärke der 
Rheininfiltration. Im übrigen entspricht der Chemis-
	        

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