ainer natürlichen Deckschicht gegen Verunreinigun-
zen geschützt sind, war das Quellwasser früher oft bak-
teriologisch belastet. In den Jahren 1986 bis 1988
wurde deshalb mit Sondierbohrungen, Pumpversuchen
und Wasseranalysen abgeklärt, ob Wasser nicht im tie-
feren Untergrund, im Fels, gefasst werden könnte.
Dabei zeigte sich, dass zwar der Fels Grundwasser ent-
hielt, dass aber die Durchlässigkeit sehr inhomogen
und die naturbedingte chemische Beschaffenheit des
Felsgrundwassers ungenügend waren. Die Fassung des
Grundwassers im oberflächennahen Bachschutt wurde
darum beibehalten, die 1930/31 erstellte Fassungs-
anlage aber in den Jahren 1989/90 von Grund auf er-
neuert mit baulichen Massnahmen zum qualitativen
Schutz des Quellwassers. In diesem Zusammenhang
ist mit Markierversuchen auch nachgewiesen worden,
dass der Malbunbach die Quellfassung bachseits der
Mailbunstrasse nicht beeinflusst, wie früher vermutet
wurde. Schliesslich wurde das heute rechtskräftige
Wasserschutzgebiet mit der dazugehörenden Verord-
aung ausgeschieden, welche die Nutzungsbeschrän-
sungen zur Gewährleistung der Wassergüte regelt.
Das Malbuner Quellwasser ist, entsprechend seiner
Herkunft aus zum Teil gipshaltigem Dolomitgestein
respektive -schutt, ein ziemlich hartes Karbonatsulfat-
wasser. Sein Chemismus entspricht jedoch den an
Trinkwasser gestellten Anforderungen (Tabelle 1).
Tabelle 1: Analyse von Quellwasser Malbun, ausgeführt
vom Chemisch-Analytischen Labor Dr. Helmuth Matt,
Schaan, vom 8. August 1991
pH-Wert
Gesamthärte
Karbonathärte
Nichtkarbonathärte
Calcium (Ca)
Magnesium (Mg)
Eisen (Fe)
fr. H°
fr. H°
fr. H°
mg/l
mg/l
mg/l
7.77
26.5
16.2
10.3
76.9
17.1
-0.02
Mangan (Mn)
Ammonium (NH4*)
Nitrit (NOs)
Nitrat (NOs’)
Chlorid (Ch)
Sulfat (So4?)
Oxidierbarkeit (KMnOs)
< = weniger als
Bakteriologisch ist das Quellwasser heute schon im
natürlichen Zustand meist einwandfrei. Zur grösstmög-
lichen Sicherheit wird es aber noch durch eine Ent-
keimungsanlage geleitet.
<0.02
<0.005
<0.005
2.6
2.2
93.4
26
Quadretscha-Quellen
Vor der Nutzung der Schneeflucht-Quellen waren die
im Jahr 1909 gefassten und 1984/85 nochmals sanier-
ten Quadretscha-Quellen (Abbildungen 1 und 5) die
Yauptquellen der Vaduzer Wasserversorgung. Heute
sind die Quellen wegen ihres Chemismus vom Netz
abgehängt. Die Quellen werden hauptsächlich von
Felsgrundwasser gespeist (Abbildung 2), das längere
Zeit in Gips und gipshaltigen Rauhwacken der ostalpi-
sen Raibler-Formation gespeichert war und dabei sei-
a2en hohen Sulfatgehalt beziehungsweise die hohe Ge-
samthärte erhalten hatte (Tabelle 2). Ansonsten ent-
spricht der Chemismus den Trinkwassernormen. Der
erhöhte Nitratgehalt wird der Düngung im direkten
Quellgebiet (Wiese, Weide) zugeschrieben.
Tabelle 2: Analyse von Quellwasser Quadratscha, ausge-
führt vom Chemisch-Analytischen Labor Dr. Helmuth
Matt, Schaan, vom 18. Juli 1994
pH-Wert
Gesamthärte
Karbonathärte
fr. H°
Fr. H°
7.90
69.8
925.0