Volltext: Vaduzer Wasser

legt werden sollte. Mit verhältnismässig geringen Mehr- 
kosten von 35’000 Franken könnte eine spätere Aus 
nützung der Wasserkraft gesichert werden. Zwar ver 
füge das Lawenawerk derzeit über genügend Strom, 
doch werde schon in kurzer Zeit mehr elektrische 
Energie benötigt. Die Gemeindeversammlung vom 
6. November 1930 teilte diese Auffassung und bewillig 
te einstimmig den erforderlichen zusätzlichen Kredit. 
Wie schon um die Jahrhundertwende bei der Er 
richtung der ersten allgemeinen Wasserversorgung 
zeigte sich auch eine Generation später das Bild einer 
gelebten, funktionierenden Versammlungsdemokratie 
in Vaduz. Das Malbunwasserprojekt ist ein schönes 
Beispiel für die Tatkraft und den Mut der damaligen 
Stimmbürver zu weitreichenden Entscheidungen 
Die Bauarbeiten 
Am 1. August 19380, nachdem die Durchleitungsrechte 
zwischenzeitlich auf der ganzen Strecke gesichert wor 
den waren, erteilte die Regierung die Bewilligung 
zum Bau der Malbuner Wasserleitung. Gleichzeitig 
erhielt die Gemeinde auch die Erlaubnis, die Leitung 
auf verschiedenen Strecken in öffentlichem Strassen 
grund zu verlegen. 
Angesichts von rund 30 eingelangten Offerten so- 
wie des allgemeinen Arbeitsmangels bereitete die Ver- 
gabe der Arbeiten den verantwortlichen Gemeinde 
vertretern erhebliche Mühe. Es kam auch zu Disso- 
nanzen mit dem projektierenden Ingenieur Wagner. 
Zu vergeben waren Lieferung, Transport und Ver- 
legung der Mannesmann-Stahlmuffenröhren. Ein er 
stes Los umfasste die Strecke Malbun-Kulm (107 Ton- 
nen 200-Millimeter-Röhren), ein zweites die Strecke 
Kulm-Vaduz (60 Tonnen 175-Millimeter-Röhren). Die 
Grab- und Maurerarbeiten gingen, aufgeteilt in neun 
Baulose, an inländische Unternehmer. Das erste Los, 
die eigentliche Quellfassung, wurde Baumeister Anton 
Ospelt, Vaduz, übertragen. Ende Juli waren sämtliche 
Werkverträge abgeschlossen. Mit der örtlichen Baulei- 
tung wurde Ludwig Wachter betraut. 
Die Bauarbeiten begannen am 4. August 1930. So- 
bald der Viehabtrieb aus den Alpen abgeschlossen war, 
wurde die Strasse Steg-Malbun für die Grabarbeiten 
gesperrt. Am Pfingstsamstag 1931 wurde die Wasser- 
leitung dem Betrieb übergeben. Sie sollte, so hoffte 
der Gemeindevorsteher in seinem Bericht an den 
Fürsten, “die Gemeinde Vaduz für mehrere Menschen- 
alter von Wassersorgen entheben”. 
Technische Nachkontrolle: betriebstauglich! 
Ingenieur Luger, der bereits das Projekt geprüft hatte, 
wurde von der Gemeinde auch zu einer technischen 
Nachkontrolle der fertiggestellten Wasserleitung bei- 
gezogen. Die Kontrolle erfolgte am 1. Juni 1931. In 
seinem vorläufigen Bericht befand Luger die Anlagen 
Röhrentransport für die Malbuner Wasserleitung
	        

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