Volltext: Vaduzer Wasser

Bei der Heuwiese im Untersäss der Alpe Pradamee 
Auf der Suche nach neuen Quellen 
Über Vermittlung der Regierung suchte die Gemeinde 
zur Überarbeitung ihrer Wasserversorgung Experten 
im Bereich der Wassertechnik. Verschiedene Quellen 
wurden untersucht und Wasserproben an das Kanto- 
nale Laboratorium in St. Gallen geschickt. Die Quelle 
im Steinbruch beim Platzres mit rund 5 bis 20 Minu- 
tenlitern und eine Letziquelle mit 1 Minutenliter 
Schüttung führten wohl ein reines, ziemlich weiches bis 
mittelhartes Wasser, boten aber mengenmässig keine 
Alternative. Gleiches galt für ebenfalls untersuchte 
Quellen im Schwefel (oberhalb des Anwesens Josef 
Nigg) und für das Stellbödawasser, 
Eine erneute genaue Untersuchung der Quellen 
der Schloss- und Gemeindewasserleitung führte zu 
wenig ermutigenden Ergebnissen. Wohl waren beide 
Wässer bakteriologisch einwandfrei, ihre aussergewöhn- 
lich hohe Härte und ihr übermässig starker Sulfatge- 
aalt gaben aber zu Bedenken Anlass. Das Laboratorium 
empfahl, für Haushalt und technische Zwecke ein wei- 
cheres Wasser zu suchen. So könnte die überaus starke 
Bildung von Kesselstein vermieden werden, der sich 
>eim Erhitzen des gipshaltigen Wassers ausscheidet. 
Dieser Ansatz ist übrigens erheblich schwieriger zu ent- 
fernen als Ablagerungen von kohlensaurem Kalk. 
Bei der Schlosswasserleitung war genügend über- 
schüssiges Wasser vorhanden. Eine direkte Verbin- 
dung zur Gemeindeleitung kam zwar nicht als dauer- 
hafte Lösung in Betracht, wohl aber zur vorüber- 
gehenden Behebung der bestehenden Wasserknapp- 
heit. So wurden denn im Frühjahr 1930 mit Erlaubnis 
der Domänenverwaltung über eine neue Leitung der 
Gemeinde 2,5 Sekundenliter überschüssiges Schloss- 
wasser zugeführt. 
Malbuner Wasser für Vaduz? 
Es war Landesforstmeister Julius Hartmann gewesen, 
der am 22. April 1929 der Gemeinde die von der Re- 
zierung in Auftrag gegebenen Untersuchungsberichte 
übermittelte. Hartmann unterstrich ebenfalls die Nach- 
teile des überaus harten Vaduzer Wassers, besonders 
beim Begiessen der Pflanzen. Er kannte schon seit 
1926 die Ergebnisse einer Untersuchung des Wassers 
vom “kalten Brunnen im Malbun” und teilte diese 
aun dem Ortsvorsteher ebenfalls mit. Das Malbuner 
Wasser, entnommen bei der Heuwiese im Untersäss 
der Alpe Pradamee, wurde als “gutes Trinkwasser” be- 
zeichnet. Es war bedeutend weniger hart als jenes der 
Schloss- und Gemeindewasserleitung.
	        

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