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Erste Schritte zu einer allgemeinen
Wasserversorgung
Die Erfindung der gusseisernen Róhren machte es móg-
lich, Wasser unter Druck in die Siedlungen, ja sogar in
die einzelnen Háuser zu leiten. Die Anfánge der zen-
tralen Wasserversorgung liegen in der ersten Halfte
des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von England, wo
1839 die Aufbereitung des Themsewassers zu Trink-
wasser durch langsame Sandfiltration und etwa gleich-
zeitig auch das Spülklosett eingeführt wurde, gelangte
die zentrale Wasserversorgung über Deutschland (Ham-
burg: 1848; Berlin: 1856) in die Schweiz (Zürich: 1864;
Winterthur: 1872; St. Gallen: 1880).
Landestechniker Peter Rheinberger hatte genauere
Kenntnis von den Wasserversorgungsprojekten in
Winterthur und St. Gallen. Er regte 1879 an, “sämtliche
Wasserleitungen zu den hiesigen Gemeindebrunnen
mit eisernen Röhren zu versehen, gleichzeitig aber
auch mit denselben Hydranten in Verbindung zu brin-
gen”. Der Vaduzer Ortsvorsteher wurde vom Landes-
verweser aufgefordert, den Vorschlag Rheinbergers
“in Hinsicht der Kosten und in hydrotechnischer Be-
ziehung” durch einen Sachverständigen prüfen zu lassen.
Das Ergebnis sollte im Gemeinderat besprochen und
sodann der Regierung berichtet werden.
Das Projekt von Landestechniker Peter Rheinberger
Vermutlich wurde in der Folge kein auswärtiger Ex-
perte beigezogen, sondern Rheinberger selbst mit den
geforderten Abklärungen betraut. Jedenfalls finden
sich nur in den Akten des Landestechnikers aus den
Jahren 1880 bis 1882 verschiedene Kostenberechnun-
gen, Pläne und Skizzen zur Erneuerung der Vaduzer
Wasserversorgung. Die Offerten für Eisen, Röhren,
Hydranten sowie Leitungs- und Brunnenzubehör
stammten von der Firma H. Kägi aus Winterthur.
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Landestechniker Peter Rheinberger
Gemäss diesen Unterlagen sah Rheinberger vor,
drei vorhandene Quellen auf der Quadretscha neu zu
fassen, “oben in der Burghalde” einen Wassersammler
als Feuerlöschreserve zu errichten und das Quellwasser
in zwei getrennten gusseisernen Rohrleitungen einer-
seits dem Ober- und Mitteldorf der Hindergass entlang
bis zum “Löwen”, andererseits durch den Altabach der
Herragass und dem Städtli bis zum Schulhaus zuzulei-
ten. Die erste Leitung sollte neun Brunnen und acht
Hydranten speisen, die zweite Leitung sechs Brunnen
und sieben Hydranten.
Für die erste Leitung existiert kein Situationsplan,
die einzelnen Brunnenstellen sind nicht bekannt. Skiz-
zen liegen vor für einzelne Hydranten sowie für den
“Winkelbrunnen”, den “Rothausbrunnen”, den “Mittel-
dorfbrunnen” und den “Lôwenbrunnen”. Erwähnt ist
auch ein “Kappelebrunnen”. Besonders interessant ist
ein früher Beleg für einen Hausanschluss: Im Gasthof
Löwen waren in der oberen und unteren Küche Wasser-
hahnen vorgesehen.