hatten “hiesige Schulknaben” gegeben, die an den
Weihern Schäden anrichteten, indem sie “den Zapfen
'ockerten, das Zulaufrohr umstiessen, die Fenster und
die Türe des Badhäuschens zertrümmerten etc.” Trotz
solcher Verbote konnte auf Dauer nicht verhindert
werden, dass die beiden Weiher bis in jüngere Zeit die
“Eigenschaft öffentlicher Badeanstalten” hatten und
die Schlosswiesen als “unbeaufsichtigter Tummelplatz
der Schuljugend” dienten.
Der kleine Weiher war 1894 durchlässig geworden,
so dass ein Erdrutsch bis hinunter zum Friedhof und
zur Hofkaplanei erfolgte, Der Weiher wurde darauf-
ain aufgeschüttet und unterhalb des Absteigequartiers
neu errichtet. Dieser hatte nun eine “feste Sohle und
Wände aus Bruchstein und Zementmörtel”.
‘“Amtshausbrunnen”
Zur Landesherrschaft gehörte der 1787 als Wachtsta-
jon erwähnte “Städtle-Brunnen”. Es dürfte sich dabei
ım den gegenüber dem Verweserhaus und dem heu-
tigen Landesmuseum gelegenen sogenannten “Amts-
nausbrunnen” oder den im Städtli gegenüber dem
Der grosse Schlossweiher
heutigen Schuhhaus Rechsteiner in den Wasserver-
sorgungsprojekten um 1900 aufscheinenden alten
Brunnen gehandelt haben.
Landrichter Markus Kessler hatte 1866 von der
Domäne die Erlaubnis erhalten, vom Amtshausbrunnen
eine Wasserleitung “zur notwendigen Begiessung sei-
nes Gemüsegartens”, des späteren Gartens der alten
Realschule, auf eigene Kosten abzuzweigen.
Über den Brunnen beim Amtshaus berichtet 1875
Landesverweser von Hausen, dass er “in seinem gegen-
wärtigen Zustand den Einheimischen zum Ärgernis,
Auswärtigen aber zum Gelächter und zum Gegenstand
der gemeinsten Witze” diene. Der Landestechniker,
dringend beauftragt, den Brunnen zu reparieren, mel-
dete zurück, dass er kein Fachmann für Brunnenlei-
tungen sei und “kein sicheres Mittel zur Abhilfe des
unregelmässigen Ganges des Brunnens” wisse. Auch
Fachleute aus der Umgebung hätten “ohne Resultat
beraten”. Er befände sich “in einiger Verlegenheit, den
an ihn gestellten Anforderungen voll zu entsprechen”.
Brunnenmeister Schädler wolle aber “nochmals Ver-
suche anstellen, dem Übel wenigstens etwas zu steuern”,
Der weitere Verlauf dieser Episode um den Amtshaus-
brunnen ist nicht bekannt.
Der Amtshausbrunnen