Wassers herausgestrichen, so im Haushalt, bei der Zu-
bereitung des Riebels (Dr Rebl. Di aalta Räder, S. 50):
S fy Määl wüard no met Wasser brüjt
und s grob sogäär ı d Melch ygrüart.
bei der Arbeit auf dem Feld (Vom Dengla und Heua. Di
aalta Räder, S. 42):
Am Buuchgort hangät s Fuaterfass
met Wasser gföllt, dr Wetzschtää nass
oder im Fall der früher häufig eintretenden Brände
(Suusersunntig am 20. Oktober 1907. Di aalta Räder, S. 20):
Schluuch a Schluuch lit am Lättgrabarand,
Wasser wüard pumpät uf Mord und Brand
Andererseits werden die Chronisten aber auch nicht
müde, des öfteren auf die vermeintlich negativen
Aspekte des Wassers hinzuweisen. Immer wieder wird
die durch die tägliche Körperwäsche erlangte Rein-
lichkeit als regelrechtes Übel angesehen und Un-
glücksfälle aller Arten werden im Zusammenhang mit
dem Wasser ins Feld geführt. Gerade oben genannter
Wäschgi (Emil Willam), der seinen Lebensabend in
der Obhut von auf Sauberkeit bedachten Schwestern
im Vaduzer Bürgerheim verbrachte, zeichnete sich als
besonders widerspenstig gegenüber der täglichen
Wäsche aus. So berichtet Edwin Nutt unter dem Titel
Dr letscht Willam (Nutt 1983, S. 65) von Wäschgis letzten
Lebensjahren weiters:
Wos denn metem am End zuaganga sei, hei er zo da
Schwöschtera gmänt: “Jätz könntender denn dia Wäsche-
rei a jedem Morga si lo, denn wenn i, wia ir mir VUl tau-
sigmool prophezeit hend, för lengeri Zit is Fegfüür muass,
denn brenntns denn dr Dreck mee as aweg!”
Schlimmer aber erging es dem Studner, dessen Able-
ben Nutt ein Gedicht mit dem Titel ’s letscht Baad
(Nutt 1982, S. 55) widmete:
... Denn aber het vo höt uf mörn
dr Schtudner ’sUuglöck tröffa
ischt uwusgschlepft ı dr Nacht im Schtall
wo er ischt undri gschlöffa.
Ma hötta funda halba tood
am Mörga, schiür verfrößra
verwachet denn im Börgerheim
vertrunna allna Gfööra.
Und doo ischt denn passiirt ’sMalöör
ma het äm nüüt gee z’trinka
und uf dr Schtell im grööschta Dorscht
inera Wanna loo versinka.
Das heitem grad dr Böga gee
’Härz het halt ufghört schlaha
und wosa us em Wasser hend
ischt nüt mee gse d66 zmaha.
Am Schtudner drockt ma d’Ooga zua
er ischt im Freda gschtörba
no ischt er i dr letschta Schtund
nöch ghörig gföget wörda.
Ma het denn böösi Zunga ghöört
ganz hämlig ummasega
wenn der doo net is Bad kho wer
den tet er höt no leba.
Aber auch kleinere Malheure dienen dazu, vor den
Nachteilen des Wassers zu warnen. So in einer kurzen
Anekdote vom Bäbalenza Otto, den das Schicksal
ebenfalls in das Vaduzer Bürgerheim führte (Nutt
L983. S. 63):