Volltext: Vaduzer Wasser

rung in Liechtensteins Heimatdichtung kaum Beach- 
tung geschenkt. Ida Ospelt-Amanns Gedicht Dr Weld- 
bach (Di aalta Räder, S. 76) bildet eine von wenigen 
Ausnahmen: 
As Weldbach lauf i öber Matta und Schtää, 
im Schrett grad wia s mr passt. 
[ schlendri fort för mi aldä, 
bis welda Schreck mi fasst. 
I schtörz bärgab met voller Wocht 
dor Schlochta, schteili Wend. 
S tribt mi fort i welder Flocht, 
olob, s sei mıs Läbesend. 
[ böm mi uuf i toller Wuat, 
beitsch a dia Felsawend. 
S bruucht drzua än küana Muat, 
drum wör ı Weldbach gnennt. 
$ grüasst än hälla Sunnaschtraal 
dem Weldbach fründlig zua, 
wyst im dr Wääg bis tüüf is Taal 
dor Wäälder Au und Fhun. 
Bis das r müad und 0 ganz kly, 
wia wenn , ruaba wett, 
drumm nümmt a denn dr Vater Rhy 
uuft sts grossi Bett. 
Erscht witer dunna nümmlis denn Zit 
es findt a Bett wo’s wohlig lit, 
ma hörts wia mormla vor em her 
as wia’s vo dem am tromma wär 
was em noch wartet dört im Tal 
his es als groossa Bach denn bal 
ir wita Welt ischt wohl bekannt 
als groossa Schtroom im ferna Land. 
Es fällt auch auf, dass die Bäche ihre Wege namenlos 
durch die Natur bahnen. Obwohl die Möglichkeit 
einer eindeutigen Identifizierung durch Flurnamen 
wie Tälibach, Malbunbach, Valorschbach, Erblibach, Letzi- 
bach, Sunntigbächli usw. gegeben wäre, wird darauf ver- 
zichtet, da “der Bach” vorrangig als nicht weiter zu be- 
stimmender Teil einer intakten Natur der Darstellung 
einer beschaulich-romantischen Welt dient. Dies ändert 
sich auch nicht, hat er einmal das Tal erreicht, wo er 
durchs oder am Dorf vorbei dem Rhein zufliesst. Trotz 
einer Vielzahl von Flurnamen wie Altabach, Irkelesbach, 
Mölibach, Schuebächli, Äuligräbli, Dorfgraba, Lettgräbli, 
Schwefelgräbli, Speckigraba, Widagraba sowie Giessa, 
Kalter Giessa, Alter-, Grosser- und Kleiner Kanal bleiben 
Formulierungen, wie wir sie in Edwin Nutts öber Nacht 
“Nutt 1982, S. 29; in der Vertonung von I. Lork: üsers 
Liaderhüechle. S. 45) finden: 
Am Bach, wo’s döt i d’Fälder goht . . 
ader in dem Gedicht Bim Zuanachta (Nutt 1988, S. 12): 
Er büt am Weldbacb sini Hand: 
Komm met, du welda Buab! 
Mer wandrän in a anders Land — 
im Meer hend hbeedi Ruab. 
Ein weiteres Beispiel ist das oben bereits erwähnte Ge- 
dicht Edwin Nutts, Am Bergquell, in dessen zweiter und 
letzter Strophe dem Bächlein dasselbe Schicksal wider- 
fährt wie genanntem Wildbach: 
4 Löftli huchet mi noch a, 
wia Selber glenzt dr Bach, 
zs wörd all schteller bis dr Moo 
ufgoht im groossa Dach. 
durchaus exemplarisch. Ein wenig genauer wird Ida 
Ospelt-Amann in ihrem Gedicht Häämwee (Di aalta 
Räder. S. 40). in welchem sie unter anderem schreibt:
	        

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