Volltext: Vaduzer Wasser

uninteressant: “Die Beitragsleistungen der privaten 
Grundeigentümer können bestehen aus: 
a) Beiträgen, die auf Grund eines Perimeters berech- 
net werden, 
b) Anschlussgebühren. 
Dabei möchte ich empfehlen, die Anschlussge- 
bühren nicht zu hoch anzusetzen, weil sonst zu 
befürchten ist, dass die Anstösser zurückhaltend sind, 
es sei denn, dass die Gemeinde einen Druck ausübe. 
Die Gemeinde hat jedoch ein Interesse daran, dass 
möglichst alle Gebäude, in denen Abwasser produ- 
ziert wird, an die Kanalisation angeschlossen werden. 
Da die Gemeinde nicht nur mit Erstellungs-, son- 
dern auch mit Unterhalts-, Betriebs- und Amortisa- 
tionskosten zu rechnen hat, so wäre der Eingang von 
permanenten Einnahmen für die Gemeinde von 
grossem Vorteil. Ich habe mich daher schon gefragt, 
ob ein Zuschlag auf die Abgaben für die Frischwasser- 
versorgung der Wasserversorgung erhoben werden 
sollte. Ein solcher liesse sich sehr wohl aus dem Grund 
rechtfertigen, weil es ja die Wasserversorgung ist. 
welche das Wasser zuführt. 
Wasserversorgung und Kanalisation bilden zusam- 
men ein Ganzes. Die Grundeigentümer werden viel 
eher geneigt sein, etwas mehr für das reine Wasser zu 
bezahlen, als für die Ableitung des schmutzigen 
Wassers.” 
Am Schluss wird noch auf die Notwendigkeit eines 
Kanalisationsreglements hingewiesen, welches techni- 
sche Vorschriften ebenso beinhalten soll wie die Rege- 
lung der Kostenverteilung. 
1953 hat Vaduz jetzt 3000 Einwohner. — Es wird an 
einer Bauordnung - der ersten im Land — samt Zonen- 
plan gearbeitet, welche der “verstärkte Gemeinderat” 
im Januar 1954 genehmigt. Die im Zonenplan festge- 
legten Bauzonen bilden nun die Grundlage für detail- 
lierte Kanalisationsplanungen. Dank der im Jahr 1951 
abgeschlossenen Grundbuchvermessung Vaduz steht 
ein wertvolles, modernes Planwerk zur Verfügung. 
Kläranlage und Schmutzwassersammel- 
kanal: die Vorplanung 
Bei der Abwasserplanung beginnt jetzt eine sehr 
intensive Planungsphase. Im September 1950 lieferte 
das Ingenieurbüro Kuster, Uznach, ein generelles Pro- 
jekt für den Schmutzwassersammelkanal und die Klär- 
anlage ab. Aufgrund eingetretener baulicher Verän- 
derungen musste es bald in einigen Punkten modi- 
fiziert werden und erschien 1953 als “Projekt für den 
Schmutzwasserkanal auf der Strecke zwischen Kläran- 
lage und Pumpstation Quäderle”. Die Studie sollte - 
als Vorstufe für das Bauprojekt — der endgültigen Fest- 
legung von Linienführung und Höhenlage des Sam- 
melkanals dienen. 
Als Standort der Kläranlage wird das Gebiet am 
Ablaufgraben der Möliholzröfi vorgeschlagen, wo 
heute die Tennishalle steht. Die geplante Linien- 
führung des Sammelkanals würde streckenweise ein 
bereits damals überbautes Gebiet tangieren, anderer- 
seits das östlich an Binnenkanal und Giessa anstossende 
flache Gebiet (Schaanerstrasse etc.) nicht erfassen. 
Die “Pumpstation Giessa” würde etwa auf der Höhe 
des heutigen Kindergartens Haberfeld, aber östlich 
des Giessa liegen. Das Abwasser müsste rund sieben 
Meter hochgepumpt werden, was nicht nur mit hohen 
Baukosten für ein entsprechendes Pumpwerk, sondern 
auch mit hohen Unterhaltskosten verbunden wäre. 
Vor allem die Linienführung des Sammelkanals 
bot Anlass zu intensiven Diskussionen und führte 
schliesslich im abgeänderten “Generellen Projekt für 
Kanalisation und Kläranlage (1954)” zur definitiven 
Festlegung des Bauprojekts. Im Bericht wurden drei 
unterschiedliche Projektskizzen ausgearbeitet und an 
einer Gemeinderatssitzung erläutert: | 
“Variante 1: Der Kläranlagestandort liegt am Ab- 
lauf der Möliholzröfi neben dem Binnenkanal. Der 
Schmutzwasserkanal verläuft längs des Binnen- und 
Giessakanals. Das Gebiet oberhalb Bangarta und Lett
	        

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