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Überhaupt drängte damals die Regierung die einzelnen
Gemeinden zur Anschaffung von neuen Feuerlösch-
geräten, woran sie 30 Prozent Subvention bezahlte.
Die Regierung empfahl im Dezember 1961 zudem
sämtlichen Gemeinden die Anschaffung einer Motor-
spritze. (Die Gemeinden Balzers und Ruggell hatten
bereits 1932 beziehungsweise 1949 ein solches Lösch-
gerät gekauft.) Da in Vaduz der Standort der landes-
eigenen Motorspritze war, beschloss die “Residenz” erst
1970 die Anschaffung einer gemeindeeigenen Motor-
spritze. Sie wurde von der Firma Vogt in Oberdiess-
bach (Kanton Bern) geliefert und kostete rund 15’600
Franken. Ebenfalls 1970, anlässlich ihres 75. Vereins-
jubiláums, erhielt die Freiwillige Feuerwehr Vaduz ein
neues Pikettfahrzeug, das erste dieser Art in Liechten-
stein. 1971 wurde eine neue Anhängeleiter mit motor-
hydraulischem Antrieb gekauft, und drei Jahre spáter
konnte ein neues Tanklóschfahrzeug in Betrieb ge-
nommen werden. Mit dem Bau und der Einrichtung
eines grossen Feuerwehrdepots an der Schaaner Strasse
brach 1977/78 eine neue Aera im Vaduzer Feuer-
lóschwesen an.
Neue Aufgaben für die Feuerwehr
Das neue Feuerlóschgesetz vom Juli 1967, welches die
alte Lóschordnung von 1865 ausser Kraft setzte, schuf
dem modernen Feuerlóschwesen eine gesetzliche
Grundlage. Dieses Gesetz unterstrich die Feuerwehrs-
pflicht für alle mánnlichen Einwohner zwischen 18
und 60 Jahren, betonte aber auch, dass sich die Feuer-
wehr *nach Móglichkeit" aus freiwillig Dienstleisten-
den zusammensetzen sollte. Die moderne Feuerwehr
hat laut Gesetz folgende Aufgaben wahrzunehmen:
“(Sie) hat in erster Linie die Aufgabe, bei Brandaus-
brüchen Hilfe zu leisten. Ihr obliegt sodann die Hilfe-
leistung beim Eintritt anderer Elementarereignisse
wie Hochwasser, Verschüttungen, Erdbeben sowie bei
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Katastrophenfällen wie Gebäudeeinstürze, Explosionen
usw. Sie kann auch bei grôsseren Festanlässen, Um-
zügen, Ausstellungen, für die Fóhnwache, zur Aufrecht-
erhaltung der óffentlichen Sicherheit und des geord-
neten Verkehrs aufgeboten werden." Seit August 1972
hat die liechtensteinische Dienststelle für Zivilschutz "
die Oberaufsicht über das Feuerlóschwesen. |
In Übereinstimmung mit ihrer Losung “Gott zur
Ehr, dem Nächsten zur Wehr” ist die Freiwillige Feuer-
wehr Vaduz heute stets darum bemüht, technisch und
personell mit den wachsenden Anforderungen Schritt
zu halten. Derzeit gibt es in Vaduz rund 60 Feuer-
wehrleute, davon sind 40 das ganze Jahr rund um die
Uhr einsatzbereit. Bei Alarm werden diese Männer
(der Verein besteht derzeit nur aus Männern, er wür-
de aber auch Frauen aufnehmen) mittels Piepser oder
Telefon zum Einsatzort gerufen. Jedes Jahr werden
zirka 22 Übungen durchgeführt. Die Vaduzer Orts-
feuerwehr verfügt heute über zwei Tanklöschfahr-
zeuge, einen Rüstwagen für technische Einsätze, einen
Bus für den Atemschutz (90 Prozent der Einsätze wer-
den mit Atemschutz durchgeführt), einer mechani-
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