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Johann Heinrich Schönfeld
Deutschland, 1609-1684
KANONIERE BEIM KARTENSTUDIUM
Öl auf Leinwand; 107,5 x 90,5 cm
Signiert und datiert (unten links): JHS [Monogramm] 1653
Auf der Rückseite: 656 | Vom Schönfeldt| Erkaufft vom| Megan| 1679
Liechtenstein Inv. Nr. 1231
WÜRFELNDE SOLDATEN
Öl auf Leinwand; 108 x 89 cm
Signiert und datiert (unten links): JHS [Monogramm] 1654
Auf der Rückseite: Vom Schönfeldt| Erkaufft vom Megan| 1679
Liechtenstein Inv. Nr. 1235
WURFELNDE UND STREITENDE SOLDATEN
Öl auf Leinwand; 105 x 89 cm
Signiert und datiert (unten rechts): HS [Monogramm] 1654
Auf der Rückseite: N° 35 / Vom Schönfelt / Erkauft Vom Herrn Imstenrad
Liechtenstein Inv. Nr. 1246
Die beiden ersten Gemälde gehören offensichtlich zu einer Reihe von vier Soldatenszenen von
Schönfeld, die Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein vom Wiener Händler Regnier Megan im Jahre
1679 erworben hatte (Fleischer 1910, S. 65: "4 Schoene Stueck von Schoenveldt per 200/hoendert
[sic] ry. [Reichstaler] ider Stueck maecht ... 800 ry"). Eines der beiden anderen Bilder ist mit großer
Wahrscheinlichkeit Streitende Soldaten (Pee 1971, Nr. 59, Abb. 67), das 1841 aus der
Liechtensteinischen Sammlung verkauft wurde und später in einer privaten Sammlung in Berlin
auftauchte. Das Bild ist signiert und trägt das Datum 1654; es entspricht, was Maße, Komposition
und Motive betrifft (die als Spieltisch benutzte Trommel beispielsweise sowie zwei der
Hauptfiguren), den Würfelnden Soldaten. (Die von Pee zitierte Inschrift auf der Rückseite der
Streitenden Soldaten, "Erkauft vom Herrn Imstenrad" ist möglicherweise ein Irrtum oder aber
fehlerhaft wiedergegeben worden; siehe Pee 1971, Nr. V104-105 zu "zwei Stücke von Schönfeld in
seiner besten Manier", die Karl Eusebius von Frans von Imstenrad 1678 erwarb.) Beim vierten Bild
muß es sich um Soldaten beim Laden einer Kanone handeln (Pee 1971, Nr. V103), das 1841 mit
zwei mythologischen Werken Schönfelds (Pee 1971, V101-102) verkauft wurde und bis heute
verschollen ist. Bis jetzt lediglich aus dem handgeschriebenen Katalog der Liechtensteinischen
Galerie aus dem Jahre 1805 bekannt, könnte diese Leinwand auch mit Artikel Nr. 109 der
Bestandsaufnahme, die im Jahre 1712 nach Johann Adams Tod erstellt worden war, identisch sein.
(Zur Zusammenfassung siehe Pee 1971, Nr. 57, 58, 59 und V103 = Inv. Nr. 445, 446, 559, und
109.)
Auch wenn man die vier Soldatenszenen in die beiden Gruppen der Würfler oder Kanoniere aufteilen
könnte, so schien Schönfeld sie doch eher als dekoratives Ganzes denn als Gegenstücke konzipiert
zu haben. Die beiden hier gezeigten Bilder sowie alte Fotografien der Streitenden Soldaten weisen
alle ein vertikales Element auf, das die Komposition auf der linken Seite abschließt, drei oder vier
hell angeleuchtete Figuren im Vordergrund, rechts eine ferne Landschaft und einen ähnlich sonnigen
Himmel.
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