Volltext: Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein

ungefähr derselben Zeit stammenden Beispiele von Pierre Mignard in Frankreich und Peter Lely in 
England (Jane Kelleway als Diana, um 1668, Hampton Court Palace). Wahrscheinlich sind der 
Kranz aus Obst und Gemüse (offensichtlich in eine Säule geschnitzt) sowie das Bild einer 
schlafenden nackten Frau, die verschwommen im Hintergrund von Schalckens Selbstbildnis zu sehen 
sind, symbolische Elemente, die eher auf die Ehe als auf den Beruf des Künstlers bezogen werden 
sollten. Während das erste Motiv auf die Fruchtbarkeit anspielt, ist das zweite nicht so eindeutig zu 
bestimmen. Sollte es die schlafende Venus darstellen, dann könnte man es als Gegenstück zu Diana 
und somit als Symbol derselben Tugend, der Keuschheit, im Porträt eines Mannes interpretieren. 
Aller Wahrscheinlichkeit nach bezieht sich das Bild im Bild auf die Freuden der Liebe. Die Wärme, 
die von den Figuren ausgeht, sowohl in diesem Bild als auch in seinem Pendant, zusammen mit der 
außerordentlichen Feinheit der Ausführung und der Sorgfalt, mit der die Kompositionen als Paar 
konzipiert wurden, sind ein Zeichen dafür, daß diese Bilder für die Modelle von ganz besonderem - 
persönlichen - Wert waren. 
Das vorliegende Bild und sein Gegenstück ‘Kat. 84) wurden 1821 erworben 
Walter Liedtke 
LITERATUR: Kat. 1873, Nr. 860; Kat. 1885, Nr. 584; Hofstede de Groot 1908-1927, Bd. 5, S. 403, Nr. 339; Kat. 
1931, Nr. 584. 
834 
Godfried Schalcken 
Niederlande, 1643-1706 
FRANCOISE VAN DIEMEN, DIE FRAU DES KUNSTLERS 
Öl auf Kupfer; 43 x 32 cm 
Signiert, falsch (unten rechts): G. Schalcken. 
Liechtenstein Inv. Nr. 588 
Frangoise van Diemen (1661- nach 1706) wurde in der Grote Kerk in Breda am 29. August 1661 
getauft. Ihr Vater, Christoffel van Diemen, war Fähnrich (später Major) bei der Armee. Ihre Mutter, 
Cornelia Beens, kam aus einer Metzgerfamilie, wie der Nachname (been = Knochen) bereits 
andeutet. (Dieser Hinweis stammt von M. W. van Boven, Stadtarchive Breda.) Francoise war seit 
dem 3. Juli 1679 mit Schalcken verlobt; sie heirateten am 31. Oktober desselben Jahres. Gemeinsam 
hatten sie elf Kinder, aber außer einer Tochter, Francoise (geb. 1690), starben alle noch im 
Kindesalter. Sowohl seine Frau als auch seine Tochter überlebten den Maler. Für weitere 
Einzelheiten zu Thema und Entstehungsdatum des Bildes siehe Kat. 83 
Walter Liedtke 
LITERATUR: Kat. 1873, Nr. 864; Kat. 1885, Nr. 588; Hofstede de Groot 1908-1927, Bd. 5, S. 409, Nr. 360; Kat. 
1931, Nr. 588.
	        

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