mandierender Vertreter der Kommission) und Dolmetscher Zvian, der
aber nur kurze Zeit da war. Für die Hotelkosten kam Liechtenstein auf.
es habe sich allerdings um für das Land ernorme Beträge gehandelt.
Es gab auch andere unvorhergesehene, heute erheiternd wirkende,
damals aber dramatisch erscheinende Vorkommnisse. Eines davon
zeigt, wie die Bevölkerung über die Delegation aus Moskau dachte. So
war am 7. 10. 1945 im „Vaduzer Hof” eine Tanzunterhaltung. Die „Rus-
sen-Delegation” (also die Sowjetdelegation) nahm daran teil. Oberst-
leutnant Chominsky hängte seine Mütze auf, aber als er nach Mitter-
nacht gehen wollte, war die Mütze verschwunden. Schon während der
Nacht und am ganzen darauffolgenden Sonntag herrschte grosse Aufre-
gung. Die Delegation erhob starke Forderungen nach Steckbriefen, Ver-
haftung usw. Schliesslich wurde die Mütze im Dorfbrunnen gefunden.
«Ein Schweizer Hutmacher musste von der Regierung beauftragt wer-
den, die Mütze zu ersetzen. Die Kosten gingen selbstverständlich zu
Lasten des Staates.» Daß man von offizieller Seite bemüht war, die
Kommission pfleglich zu behandeln, um zu zeigen, daß man wohl einen
festen Rechtsstandpunkt habe, aber keine Feindschaft gegenüber der
UdSSR hege, zeigt auch der Umstand, daß der Fürst am 20. 8. 1945 dem
Kommissionsleiter einen Gamsbock zum Abschuss freigab.
1946: Beisetzung eines nach Krankheit gestorbenen Internierten auf dem Friedhof des
Jiechtensteinischen Hauptortes Vaduz. In der Bildmitte links hinter dem Priester Gene-
ral Holmston.
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