Volltext: Die Armee, die es nicht geben durfte

der Befragten rauchen will und sich dies mit dem Hinweis, er sei keine 
Militärperson mehr, nicht verbieten lässt, ein anderer wird von seiner 
Frau am Arm weggezogen (es waren auch einige mit ihrer Frau dabei). 
Gamangow und Frau sagen, sie seien keine Sowjetbürger und wohnten 
in Polen, sie hätten ihre Kinder verloren und würden sich riesig freuen, 
sie wiederzusehen. „Fahren Sie dann doch nach Hause!” 
„Nein! Auf keinen Fall!” 
Bei einer Besprechung Federoffs mit Regierungschef Alexander Frick 
am 5. 12. 1945, in Anwesenheit der beiden genannten Dolmetscher und 
des Schriftführers Elkuch, berichtet Federoff von einer an die Schweiz 
übergebenen Note vom November, in der mitgeteilt wurde, daß die 
Sowjetdelegation in der Schweiz abberufen worden sei, General Wicho- 
reff bleibe oberster Leiter der Repatriierungskommission für die 
Schweiz, solle aber in Moskau Bericht erstatten, nach seiner Rückkehr 
würde die Kommission ihre Arbeit fortsetzen. Er nennt dann verschie- 
dene Gründe dafür, daß die Sowjetunion über Liechtensteins Verhalten 
in einigen Fällen befremdet sei, weil Liechtenstein „nicht loyal” gehan- 
delt habe. Während des ganzen Aufenthalts in der Schweiz sei diese der 
Sowjetunion „in jeder Hinsicht entgegengekommen”, er glaube, daß 
auch die Regierung des Fürstentums Liechtenstein in jeder Hinsicht ent- 
gegenkommend sein werde. Die Auslieferung Holmstons und seines 
Stabes, insgesamt 59 Personen, als Kriegsverbrecher könne nicht erfol- 
gen, weil die Sowjetkommission trotz wiederholter Aufforderung dafür 
bislang die Beweise schuldig geblieben sei. 
Erschwert wurde das sowjetische Auslieferungsbegehren auch dadurch, 
daß Holmstons Einheiten die einzige russische Truppe waren, die von 
Anfang bis Ende Bestandteil der deutschen Wehrmacht waren. 
Laut Brief vom 1. 2. 1946 der Fürstlichen Regierung am Zolldirektor 
Spitz, Chur (Schweiz) gehörten der ersten sogenannten „Repatri- 
ijerungskommission” an Oberstleutnant Chominsky, Major Simlin, Dol- 
metscher Peter St. und der Schweizer Soldat Franz Bühler aus Bern als 
Chauffeur. Später seien sie ersetzt worden durch Major Federoff (Kom- 
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