und Wirkung von Bildern in Räumen. Grundlagen
des Gestaltungsprozesses sind die Erforschung
sowohl von naturwissenschaftlichen und techni-
schen Systemen als auch die Auseinanderset-
zung mit der Natur. Schicht für Schicht erfährt der
Betrachter die Komplexität der Dinge. Die Bilder
geben sich nicht mit der Oberfläche zufrieden.
Das Schauen führt in die Tiefe zu den Ablage-
rungen aus Zeitläuften. Farbflächen liegen immer
auf Unterlagen, die leuchtend durchscheinen.
Seriell, monoton, meditativ ist die Formensprache
der Künstlerin SUNHILD WOLLWAGE. In der Wie-
derholung des Gleichen hebt sie das Un-
scheinbare hervor. Die Bindungen entstehen im
Ganzen. Unbelebtes, industriell Gefertigtes
kommt durch tausendfache Wiederholung zu
neuer Bedeutung. Das Wesen des Unwesentli-
chen darstellend, bedient sich die Künstlerin der
rhythmischen Bildsprache. Eine einfache,
schlichte Sprache dient dem Aufspüren jener
unbeschreiblichen Vielfalt, die hinter den Dingen
liegt. Eine Reflexion des Alltäglichen, eine Sinnes-
erweiterung für sie selbst, wie für die Betrachter.
‚nm den “Naturarchiven” Wollwages gelangen
kleine, leicht übersehbare Fundstücke zu einer
neuen — artifiziellen — Existenz. Die von Wollwage
verwendeten Materialien entsprechen einerseits
jenen der Arte povera, andererseits den industri-
ell und seriell gefertigten künstlichen Produkten,
wie sie In der Popart oder dem Minimalismus der
70er Jahre verwendet wurden.
Karin Jenny