<ünstlerin, die nicht nur in Liechtenstein sondern
weit darüber hinaus aktiv ist. Ihr Engagement
sowohl als Künstlerin, Schriftstellerin, Lyrikerin,
Verfasserin mehrerer Künstlermonographien wie
als Promotorin in vielen Belangen kultureller
Sffentlichkeitsarbeit, versteht Kliemand als: “Auf-
zeigen der Zusammenhänge, aufzeichnen, was
verloren zu gehen droht, Knochenarbeit, im ein-
zelnen wie im ganzen, [...]; übrigens solange in
Liechtenstein Dächer für die Kunst fehlen, wird
<unst sich mit Buchdeckeln als einziges Dach
berm Kopf begnügen müssen.
Den Fotografen ROLAND KORNER faszinieren
die Menschen. Mexiko, USA, Kuba. Immer wieder
führen ihn seine Fotoreisen dorthin, wo das
1ebensgefühl der Menschen mit unserem eige-
1en kaum vergleichbar ist. Die Bilder Korners
handeln nicht von Castros politischen Überle-
bensversuchen. Sie zeigen vielmehr die ”Lebens-
versuche” der einfachen Leute. In vielen Ge-
sprächen mit Hausfrauen, Busfahrern, Bettlern
und Prostituierten versuchte sich Korner ein Bild
zu machen, wie diese, in der von Castro so
beschönigenden Lage ”periodo especial”, täglich
iber die Runden kommen. Menschenbilder kön-
1en nicht klammheimlich gestohlen werden. Sie
sollten mit dem Einverständnis der Betroffenen
antstehen. So verbrachte Korner viel Zeit mit
Anhören von Lebensgeschichten. Mit den ausge-
stellten Bildern zeigt er uns eine Welt, die über
das uns Bekannte hinausgeht. Menschenrechts-
verletzungen betreffen vor allem Mitglieder dis-
«riminierter oder unterdrückter Subkulturen. Das
kommunistische Kuba duldet keine Lesben und
Schwulen, keine Rockmusiker oder Rockmusik-
fans. Gleichzeitig aber wird der US-Dollar zur
zweiten offiziellen Währung gemacht. Solche
Widersprüche verbittern die Bevölkerung Kubas.
Sie aber ist es, die Korner immer wieder aufsucht.
Cuba Libre” ist nur ein Getränk.
Jer 69jährige Künstler GEORG MALIN ist eine der
1erausragenden Künstlerpersönlichkeiten des
Kleinstaates Liechtenstein. Als Maler, Bildhauer,
Kunsterzieher und Kulturpolitiker hat er sich weit
über die Grenzen des Landes hinaus einen
\lamen gemacht. Aber, was noch wichtiger
scheint, er bezieht Stellung im eigenen Land. Es
zibt keine nennenswerte Kulturdiskussion, die
ohne ihn stattfände. Entgegen dem “Künstler-
image des notwendigen Chaos” schafft die Kunst
Georg Malins Ordnung im Chaos. Der Bildhauer
Malin tastet mit seinen Skulpturen die Grenzen
der Gestaltbarkeit ab. Buchstaben sind für ihn
Bausteine kultureller und zivilisatorischer Ent-
wicklungen. Eingebettet in Würfel, losgelöst aus
ihrem allgemein verständlichen Kontext, wird der
Buchstabe zum Wort. Erinnernd, mahnend — in
sich geschlossen, manifestiert sich hier die Aus-
einandersetzung eines engagierten Künstlers.
Die Werke der Künstlerin HANNI ROECKLE sind
eine Synthese aus Intuition und Konzept, ihre
Quellen komplex und verschlüsselt. Nach figura-
ven Anfängen löste sich Roeckle immer mehr
om Gegenstand und wandte sich den Gesten
zu. Die Fragen nach dem Darunter und die Dua-
tät von Vorder- und Hintergrund verknüpft die
Künstlerin mit der Untersuchung von Stellung