Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein vor der Abstimmung über den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum

Bedeutung. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die Mehrheit der Schweizer 
Kantone an das Ausland grenzt. 
Nun wurde der negative Trend auch durch eine im zweiten Semester 1994 
durchgeführte gesamtschweizerische Umfrage des Vororts des Schweizerischen 
Handels- und Industrievereins bestätigt. Neben dem psychologischen Schaden, der 
in Verhandlungen mit Beamten, Politikern und Geschäftsleuten aus dem EWR spürbar 
ist, hebt die Untersuchung v.a. die folgenden Problemfelder hervor: (1) Die Schwierig- 
keit, für Schweizer im EWR-Ausland Arbeitsbewilligungen zu erhalten, erschwert den 
konzerninternen Kadertransfer erheblich. (2) Die fehlende Anerkennung von Tests und 
Zertifikaten belastet vor allem, aber nicht nur, die Lebensmittel- und die chemische 
Industrie. (3) Im öffentlichen Auftragswesen sind Schweizer Anbieter vor allem im 
Bereich der sog. Sektoren (Wasserwirtschaft, Energieversorgung, Verkehr, Telekom- 
munikation) benachteiligt. Als Folge versuchen schweizerische Unternehmen systema- 
tisch, ihre Präsenz im Binnenmarkt zu verstärken. 
Die ermittelten Werte entsprechen den Angaben aus den angrenzenden EWR- 
Staaten. So spricht der baden-württembergische Ministerpräsident Teufel seit 
längerem von über 400 Schweizer Unternehmen, die sich: nach dem 6. Dezember 
1992 in seinem Bundesland niedergelassen haben. Aus Kreisen der vorarlbergischen 
Landesregierung verlautet, dass sich bis November 1994 rund 350 Interessenten aus 
der Schweiz gemeldet haben und dass in naher Zukunft mit der Ansiedlung von 
mindestens 35 Schweizer Niederlassungen gerechnet wird. Allein im ersten Halbjahr 
1993 waren sodann im Elsass dreissig Unternehmensgründungen durch Schweizer 
zu verzeichnen. Die von schweizerischen EWR-Gegnern aufgestellte Behauptung, 
diese Standortverlagerungen seien unabhängig vom EWR-Nein erfolgt, überzeugt 
nicht. Aus Marktbearbeitungsgründen hätten die Ansiedlungen nämlich eher in. der 
Nähe der grossen europäischen Ballungszentren und nicht in, unmittelbarer 
Nachbarschaft zur Schweizer Grenze erfolgen müssen:
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.