Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein vor der Abstimmung über den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum

2.1. Positive Erfahrungen Österreichs nach dem EWR-Beitritt 
Die österreichische Industrie hat den EWR-Beitritt ihres Landes zu keinem Zeitpunkt 
bedauert. Gleiches gilt für die übrigen (bisherigen) EWR-Staaten Schweden, Finnland, 
Island und Norwegen. Die Tatsache, dass Österreich, Finnland und Schweden den 
EWR nach nur einjähriger Mitgliedschaft zugunsten eines EU-Beitritts verlassen 
haben, ist einzig darauf zurückzuführen, dass ihnen der im EWR zu erreichende 
Integrationsgrad nicht weit genug gegangen ist. 
2.2. Negative Erfahrungen der Schweiz nach dem EWR-Neini 
Mit diesen durchwegs zufriedenen Stellungnahmen kontrastiert die Position der 
Schweizer Industrie deutlich. Die Auswirkungen des EWR-Neins für den Industrie- 
standort Schweiz sind zwei Jahre nach der Volksabstimmung überwiegend negativ. 
Standortverlagerungen in den EWR-Raum 
Eine vom /nstitut für Europarecht an der Hochschule St. Gallen im Sommer 
1994 durchgeführte repräsentative Umfrage hat Diskriminierungen der St. Galler Indu- 
strie in den folgenden Bereichen aufgezeigt: (1) Insgesamt 70 % der grenzüber- 
schreitend tätigen Unternehmen sind der Auffassung, dass sie durch im Vergleich zu 
EWR-Unternehmen intensivere Kontrollen und eine langsamere Abfertigung an der 
Grenze behindert werden. (2) 45 % der grenzüberschreitend tätigen Unternehmen sind 
durch technische Handelshemmnisse und bei der Prüfung und Zertifizierung techni- 
scher Produkte erheblich belastet. (3) Unter den Freihandelsabkommen mit den ost“ 
und mitteleuropäischen Staaten können die Schweizer Produzenten Materialien aus 
der EU nicht wie gewohnt problemlos einsetzen. Damit werden Exporte in die 
Wachstumsmärkte der mittel- und osteuropäischen Reformstaaten behindert. 
49 % der grenzüberschreitend tätigen Firmen im Kanton sind deshalb der Auffassung, 
der Standort St. Gallen habe sich verschlechtert; nur 37 % halten die Standortqualität 
für unverändert oder gar verbessert. 53 % der grenzüberschreitend tätigen Unter-
	        

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