Die Anfänge des liechtensteinischen
Skilaufs reichen in das letzte Jahr-
zehnt des 19. Jahrhunderts zurück.
Fürstliche Beamte aus Österreich
hatten ihn ins Land gebracht. Der
erste bekannte Liechtensteiner Ski-
fahrer war der fürstliche Oberjäger
und spätere Pfälzerhüttenwirt Josef
Negele aus Triesenberg. Er wachste
die Skis mit Seife, benutzte noch
den langen Bergstock und zum
Aufbinden Hosenträger statt Felle.
Ein konsternierter Einwohner meinte
1895, als er Josef Negele über
Balischgut herunterfahren sah:
“Jetz isch ds Jeger Tonisch Buab
närrscha, ar hed Britter a da Füass
dana”.
Die Bemerkung zeigt, dass der Ski-
sport um 1900 noch weitgehend
unbekannt war und der Skifahrer
wie der Sportler Uberhaupt - als
spleeniger Sonderling galt. Auch
der Sportpionier Friedrich Kauf-
mann, ein bekannter Kunstmaler,
brauchte für den Spott nicht zu
sorgen, als er 1910 das Malbuntal
während mehrerer Tage mit Skis
befuhr. Die ersten Skifahrer
sammelten sich im “Skiclub
Samina”, geleitet von Saminawirt
Egon Beck. Skipioniere waren
ausserdem Ernst Risch, August
Hilty und Arnold Thöny.
Der Skilauf blieb der Zeitvertreib
einzelner Sportfreunde, bis die
Schweizer Grenzwächter, die seit
1924 auch an den Liechtensteiner
Landesgrenzen stehen, dem Ski-
sport zu weiterer Popularität ver-
halfen. Mit der Bildung des “Skiclub
Liechtenstein” am 17. November
1926 in Vaduz erhielt der Skisport
erste Strukturen. Der Club, dem
auch die langjährigen Sportfunktio-
näre Fritz Thöny und Hans Ritter
angehörten, organisierte Touren in
die Bergwelt.